Kategorien
Reise

Eine Stadt im Norden, ein Monsun am Morgen, eine Reise ohne Sorgen

Hey, der Titel reimt sich heute ja mal – irgendwie habe ich aber das Gefühl, ich sollte das lieber sein lassen. Ich hatte mich auf die Reise von Cairns nach Darwin eingestellt. Am Freitag habe ich einfach mal gefaulenzt, da ich wegen der Tauchgänge eine minimale Pause von 18 Stunden einlegen musste. Also sicherheitshalber einen ganzen Tag ausgesetzt.

Nun sollte es also wieder los gehen, der Transferbus holte mich früh am Morgen ab und ich wurde zum Internationalen Terminal gebracht. International deswegen, da mein Flug von Cairns über Darwin nach Singapur geht und daher von diesem Terminal und nicht dem Domestic abfliegt. Ich hatte vorab ja bereits mit einigen über Darwin gesprochen, darunter auch ein paar Einwohnern. Ich erwartete deswegen auch ein bis zwei Regengüsse am Tag, aber auch sehr heißes und drückendes Wetter.

Kurz nach dem Checkin dann die böse Nachricht:
Unser Flug wurde bis auf unbestimmte Zeit aufgeschoben. Der Flug selbst braucht nur etwa zwei Stunden, allerdings gab es am Samstag Morgen über dem Flughafen von Darwin monsunartige Regenfälle und somit war die Start- und Landebahn vollkommen überschwemmt. Kein Flugzeug durfte starten oder landen und die lokalen Nachrichten sprachen davon, dass innerhalb von nur einem Tag so viel Regen herunter kam, wie sonst im gesamten Januar. Ich bereitete mich also auf eine lange Wartezeit vor.

Im Buchladen auf dem Flughafen entdeckte ich dann ein schönes, dickes Buch von J.R.R. Tolkien. Ich wollte den Herrn der Ringe schon lange mal lesen und nun hatte ich hier für etwa 30 Euro ein Buch mit allen drei Büchern in der „Taschenbuch“-Variante und im Original-Englisch. Nungut, bei über 1.500 Seiten ist das Buch nicht mehr wirklich ein Taschenbuch, aber in jedem Fall genug Lesestoff für die kommenden Woche.

Der Flug selbst hatte letztlich drei Stunden Verspätung und kam dann etwa zwei einhalb Stunden verspätet in Darwin an. Das Flugzeug selbst war überraschend neu, allerdings ohne jegliche First oder Business Class. Einziges Manko… man sollte hier für alles extra zahlen, selbst für ein einfaches Glas Wasser. Also lieber drauf verzichtet und gelesen.

In Darwin angekommen erwartete mich dann nicht etwa Sonnenschein und Hitze, sondern viel, viel Regen und ein paar Gewitter. Da ich auch relativ spät ankam, konnte ich von Darwin nicht wirklich etwas sehen und blieb dann im Hostel. Allerdings gab es hier auch eine neue Zeitzone… genau 1,5 Stunden weniger als in Queensland und somit 8,5 Stunden Unterschied zu Deutschland.

Mein Hostel, das Melaluca, ist angeblich eines der neuesten in Darwin. Dafür war mein Zimmer allerdings in relativ schlechtem Zustand. Auch meine Zimmermitglieder waren sehr strange, so war einer bereits bei meiner Ankunft derart betrunken, dass dieser nicht einmal mehr sprechen konnte (und sich in der Nacht irgendwann aussperrte). Einzig schönes am Hostel selbst war der große Pool und Spa Bereich, der allerdings bei Regen eher unattraktiv war.

Außerdem traf ich hier noch ein paar Reisegefährten wieder, mit denen ich mich dann noch ein wenig unterhielt.

Kategorien
Reise

Drachen sollen fliegen, Taucher sollen schweben… auch in der Nacht

Unser zweiter Tag auf dem Great Barrier Reef sollte vor allem erst einmal früh losgehen. Ab 06:30 Uhr ging der Frühtauchgang los, unsere Lehrerin hatte uns aber bereits vorgewarnt und am Abend zuvor gebrieft, sodass wir um 05:50 Uhr geweckt wurden und um 06:00 Uhr als erste Gruppe ins Wasser gingen. Der frühe Vogel fängt den Wurm – wie es so schön heißt.

Nun ist ja auch bekannt, dass am frühen Morgen die Aufmerksamkeit und Konzentration ihren Höhepunkt hat, vor allem wenn man nicht einmal richtig wach werden durfte und durch das 28 Grad warme Wasser geweckt wird. Also ging es passend auch mit den anspruchsvollen Aufgaben los. Es hieß mal wieder die Maske zu reinigen, dieses Mal musste diese aber auch komplett abgenommen werden. Anschließend durfte jeder von uns noch einmal einen CESA (Controlled Emergency Swimming Ascent) absolvieren, dieses Mal jedoch ordentlich von sieben Metern bis zur Wasseroberfläche – kontrolliert und überwacht von Becks.

Nachdem dann jeder wieder an der Wasseroberfläche war, ging es noch ein wenig Schwimmen bevor wir dann zum Boot zurück kehren durften. Dort wartete bereits das duftende Frühstück auf uns und nach dem Morgensport waren wir alle natürlich besonders hungrig. Hash-Potatoes und leckerer Toast stellte dann unsere Mägen schnell zufrieden.

Die Fakten des Tauchganges:

  • Ort: Saxon Reef – Clipper
  • Tiefe: 16 Meter
  • Länge: 42 Minuten
  • Sichtweite: 30 Meter
  • End Druckgruppe: N

Nach dem Frühstück und einer angenehmen Pause ging es dann um Punkt neun Uhr wieder ins Wasser, natürlich wieder in einer neuen Umgebung. Wir alle waren wieder ein wenig aufgeregt, nicht wegen dem Tauchgang selbst, sondern wegen der einfach Ansage von Becks:

„Next time you see the daylight, you’ll be certified Open Water Divers“.
(dt.: Wenn ihr das nächste Mal das Tageslicht sehr, seid ihr zertifizierte Open Water Taucher)

Zum Glück gab es für diesen letzten Tauchgang kaum Skills zu bewältigen. Ratet mal, was als erstes anstand… klar: Maske abnehmen und reinigen. Ansonsten sollte dieser Tauchgang vor allem zur Gewöhnung an die Computer dienen und wir hatten die Aufgabe sowohl Tiefe wie auch Tauchlänge, Druckgruppe und Sicherheitszeit sowie natürlich unsere verbleibende Luft genau zu überwachen und bei festgelegten Grenzen (100bar Luft, 15 Meter Tiefe) entsprechend Becks zu benachrichtigen bzw. nicht weiter zu sinken.
Ansonsten war dieser Tauchgang relativ relaxt, wir sind ein wenig durchs Riff geschwommen und Becks zeigte uns einige Tiere und auch ein paar Korallen. Eine durften wir sogar anfassen – und diese fühlte sich irgendwie schleimig und trotzdem sehr fest an.

Die Fakten des Tauchganges:

  • Ort: Norman Reef – Caves
  • Tiefe: 15 Meter
  • Länge: 31 Minuten
  • Sichtweite: 25 Meter
  • Anfangs Druckgruppe: F
  • End Druckgruppe: S

Nachdem wir dann ein wenig geschwommen waren, kam unsere „Feier“ – standesgemäß unter Wasser. Becks ging reium und jeder sollte einmal ein wenig Jubeln und ihr „Hi5″s geben 😉 Später wurde sie deswegen von ihren Kollegen ein bisschen veräppelt („Hast du deinen Schülern etwa Hi5s gegeben?“). Danach machte Sie dann noch ein paar Fotos zur Erinnerung von der ganzen Gruppe und auch jedem einzelnen, bevor wir dann wieder aufstiegen und über Wasser noch einmal alle herlizlich jubelten und uns einander gratulierten.

Direkt nach dem Tauchgang ging es in den Speisesaal der OceanQuest wo Becks schliesslich die Formalitäten erledigte. Wir alle erhielten vorläufige Tauchausweise und machten ein paar Unterlagen für PADI fertig und mussten natürlich auch unsere Adresse für die richtigen Tauchausweise hinterlegen. Becks beeilte sich hier extra, damit wir auf jeden Fall den elf Uhr Tauchgang mitnehmen konnten.

Für diesen Tauchgang verabredete ich mich dann mit Adam als Tauchpartner (wie bereits bei den beiden vorherigen auch) und mit Julian und Rene als Tauchgruppe. Geplant war es Anfangs gegen die Strömung zu tauchen und dann später mit dieser wieder langsam zurück zu schwimmen und dann beim Boot aufzutauchen. So ganz klappte dies leider nicht. Zwar schwommen wir die ganze Zeit über gegen den Strom, trotzdem kamen wir nach dem Tauchgang etwa 200-300 Meter vom Boot entfernt hoch – bereits im Tauchgebiet eines zweiten Tauchbootes. Der Weg zurück (erneut gegen die Strömung) war dann auch entsprechend anstrengend.
Dafür konnten wir hier allerdings auch viel mehr vom Riff sehen und dieses eigenständig erkunden, was natürlich noch einmal etwas ganz anderes ist als mit einem Guide oder gar Lehrer zu tauchen.

Die Fakten des Tauchganges:

  • Ort: Norman Reef – Caves
  • Tiefe: 12 Meter
  • Länge: 27 Minuten
  • Sichtweite: 25 Meter
  • Anfangs Druckgruppe: D
  • End Druckgruppe: L

Nach unserem ersten, eigenständigem Tauchgang kamen wir vollkommen erschöpft, aber auch überglücklich an Bord der OceanQuest zurück. Dort wurden wir auch bereits erwartet, da man uns weit ab vom Boot auftauchen gesehen hatte. Nach der Anstrengung gab es dann erst einmal eine kleine Pause und ordentliches Mittagessen. Dabei gab es wieder eine Auswahl von verschiedenen vegetarischen und nicht-vegetarischen Mahlzeiten, darunter auch super leckerem Kartoffelbrei (nix Fertig-Packungsbrei) und viel Gemüse.
Die Pause nach den zwei Vormittagstauchgängen ist ja bekanntlich etwas länger, da wir sowohl einen Positionswechsel durchführten als auch der Transfer neuer Passagiere zur OcenQuest und alter zur ReefQuest anstand. Also hatten wir viel Zeit zum relaxen. Leider verließ mich hier auch schon mein Tauchpartner, Adam. Dieser hatte nur eine Nacht gebucht und musste folglich zurück aufs Festland. Beim Transfer konnten wir dann auch noch einmal unsere „Daytripper“ grüssen, die inzwischen auch mit dem Kurs fertig waren. Natürlich hatten die viel Spaß an Bord der OceanQuest verpasst, aber dafür durften Sie dann halt nachts im Hostel schlafen 😉

So kam es dann auch, dass ich meinen vierten Tauchgang an dem Tag in einer dreier Konstellation machte: Julian und Rene übernahmen beide die Rolle des Tauchpartners. Wie bereits beim vorherigen Tauchgang schwammen wir auch dieses Mal wieder gegen die Strömung raus aufs Riff. Der Tauchgang war jedoch schon deutlich entspannter, auch wenn Julian ab und an Mal verschwand weil irgendwo ein toller Fisch zu sehen war. Gegen Ende sahen wir dann noch einen Reefshark, also einen kleinen Riffhai, am Boden liegen.
Als wir dann auftauchten, durften wir feststellen, dass wir gar nicht mal weit weg vom Boot waren und zudem noch im Bereich der Strömung lagen – der Rückweg war dieses Mal also relativ kurz und sehr einfach, da wir die Strömung einfach die Arbeit erledigen lassen konnten.

Die Fakten des Tauchganges:

  • Ort: Norman Reef – Playground
  • Tiefe: 12 Meter
  • Länge: 19 Minuten
  • Sichtweite: 20 Meter
  • Anfangs Druckgruppe: B
  • End Druckgruppe: H

Nach dem Nachmittagstauchgang ging es dann einmal unter die Dusche und anschließend direkt zum Abendessen. Ich denke es ist unnötig erneut zu schreiben, dass das Essen genial war. Wir haben es alle sehr genossen, obwohl wir alle auch aufgeregt waren, denn bald stand unser letzter und aufregendster Tauchgang des Tages an. So kam es auch, dass ich nicht so viel von dem leckeren Essen zu mir nahm, wie ich vielleicht hätte tun sollen, aber ich wollte ungern mit vollem Magen abtauchen und dann womöglich Probleme bekommen.

Um Punkt sieben Uhr wurden dann alle Taucher auf das Sonnendeck gerufen und Becks schickte uns direkt in eine Ecke – wir seien ja ihre Schü-, ääähhh, Graduierten 😉
Alle anderen erhielten dann von ihr eine genaue Einweisung in den kommenden Tauchgang, die veränderten Verhältnisse sowie die Zuweisung zu Guides, falls gewünscht. Gerade zu später Stunde ist besondere Vorsicht im Wasser geboten, und so wurde auch dies noch einmal scherzhaft erwähnt.

Anschließend gab uns Becks eine (deutlich kürzere) Einweisung und wir gingen aufs Tauchdeck und zogen unsere Ausrüstung an. Als zusätzliches Ausrüstungsstück bekam jeder eine Taschenlampe (eine kleine kostenlos oder eine etwas größere für sechs Dollar). Und kurz darauf ging es los – ein Sprung ins dunkle Wasser. Als wir dann auf der Oberfläche schwammen, wirkte das Wasser tatsächlich sehr unheimlich, da man außer ein paar Fischen nichts sehen konnte. Sobald wir dann aber unter Wasser waren, wurde die Sicht besser, denn die OceanQuest produzierte unheimlich viel Licht.

Das Abtauchen war etwas merkwürdig, da man sich schnell sehr schwindelig fühlte und das Gefühl bekam, man würde sich unheimlich schnell im Kreis drehen. Als ich dann aber herunter schaute, sah ich den Riffboden, der sich nur sehr sehr langsam bewegte. Und das Gefühl verschwand.
Der Tauchgang selbst war dann sehr entspannend und ruhig – wir schwebten durch das Riff und die Fischschwärme langsam dahin. Wenn wir etwas weiter weg von der OceanQuest in Richtung Schlucht kamen, wurde es auch schnell sehr dunkel und das Licht unserer Taschenlampen wies uns den Weg. Kaum kamen wir wieder näher an unser Tauchboot, wurde es auch wieder heller. Was aber wohl das genialste war… wir haben unglaublich viele Haie gesehen. Diese zogen dort überall durchs Wasser, vor allem aber bei unserem Tauchboot. So haben wir wieder kleine Riffhaie gesehen, aber auch deutlich größere bis hin zu denen, die man aus den „weißer Hai“ Film kennt. Anders als die Medien einem aber immer glauben machen wollen, sind die Haie nicht aggressiv. Eher im Gegenteil – wenn wir mit unseren Taschenlampen einen der Haie ausmachten dauerte es in der Regel zwischen zwei und fünf Sekunden, bis dieser sich in Windeseile verzog. Obwohl wir also von Haien umzingelt waren, gab es immer nur wenige und nur sehr kurz welche zu sehen.

Die Fakten des Tauchganges:

  • Ort: Norman Reef – Playground
  • Tiefe: 14 Meter
  • Länge: 25 Minuten
  • Sichtweite: 20 Meter (je nach Lichtverhältnissen)
  • Anfangs Druckgruppe: A
  • End Druckgruppe: I

Als wir dann wieder auftauchten, waren wir alle überglücklich und keiner bereute es, diesen Tauchgang unternommen zu haben. Ich denke aber auch, dass viel hier mit unserem super Guide Rebecca zusammen hing, denn Sie hat uns gekonnt an die richtigen Stellen geführt und das ganze trotzdem sehr entspannt durchgeführt.

Nach dieser Aufregung gingen wir dann alle in die Bar der OcenQuest und hingen ein wenig rum, diskutierten und lachten. Zwischendurch gesellten sich noch andere Kollegen von Becks zu uns und so wurde unsere Gruppe langsam größer, bis irgendwann der Skipper vorbei kam und uns höflich daran erinnerte, dass hinter der Bar ja noch Quartiere wären und wir vielleicht unsere kleine Feier auf das Sonnendeck verlagern sollten. Dort saßen wir dann noch eine ganze Weile und redeteten über lustiges, interessantes oder auch nur Quatsch. Nach und nach ging dann einer nach dem anderen ins Bett und ich entschied mich noch ein wenig die Sterne am Bug zu beobachten. Seit dem Ende des Nachttauchganges war hier alles stockfinster, sodass man unglaublich viele Sterne beobachten konnte. Ich sah zudem noch drei Sternschnuppen (davon eine sehr helle) und ging dann nach einem langen aber auch wunderschönen Tag vollkommen erschöpft ins Bett.

Kategorien
Reise Uni / Studium

Auf dem Tagesboot, nur zwei Tauchgänge aber viel zu erleben

Anders als an den ersten beiden Tagen ging es am dritten Tag unseres Tauchkurses sehr früh hoch, denn bereits früh am morgen sollte es losgehen. Wir wurden dann auch pünktlich abgeholt und kurze Zeit später ging es schon auf unser Tagesboot. Die „ReefQuest“ fährt jeden Tag aufs neue raus aufs Great Barrier Reef und bietet hier Tagestouren an – ähnlich der, die ich bereits gemacht habe, allerdings stärker auf Taucher fokussiert.

Unseren ersten Tauchgang absolvierten wir im „Norman Reef“ auf dem „Plate Top“. Dieser erste Tauchgang sollte vor allem Spaß machen und für uns als „Gewöhnungsphase“ gedacht sein. Anders als im Pool gibt es in der offenen See nämlich viel mehr zu sehen und zu erleben – oder andersherum: mehr Ablenkungspotential. Also hies es runter gehen, bisschen herum schwimmen und immer schön beim Tauchpartner bleiben. Letztlich gingen wir bis auf neun Meter runter.

Die Fakten des Tauchganges (für die, die es interessiert):

  • Ort: Norman Reef – Plate Top
  • Tiefe: 9 Meter
  • Länge: 22 Minuten
  • Sichtweite: 20-25 Meter
  • End Druckgruppe (PG): C

Nach einer kurzen Pause und einem Ortswechsel ging es dann direkt weiter mit dem nächsten Tauchgang. Wirklich verschnaufen konnten wir nicht, denn die Pause war nur sehr kurz. Der zweite Tauchgang war dann allerdings schon mit einigen Skills verbunden, immerhin wollten wir ja auch schnellstmöglich unseren „Open Water“ Schein haben. Also hieß es mal wieder Maske reinigen, dann mit der alternativen Luftzufuhr des Tauchpartners aufsteigen und zum Schluss den Tauchpartner noch einmal über das Wasser schieben.

Die Fakten des Tauchganges:

  • Ort: Norman Reef – Troppos
  • Tiefe: 9 Meter
  • Länge: 28 Minuten
  • Sichtweite: 20-25 Meter
  • Anfangs Druckgruppe: B
  • End Druckgruppe: I

Nach dem zweiten Tauchgang kam dann bereits der Transfer zur „OceanQuest„, unserem Heim für die kommenden zwei Nächte/ drei Tage. Allerdings kamen nicht alle mit, lediglich vier der anfänglich sieben Tauchschüler wechselten auf die OceanQuest, der Rest hatte sich für reine Tagestouren auf der ReefQuest entschieden.
Für uns gab es an diesem Tag leider keine Tauchgänge mehr, dafür sind wir dann aber alle noch einmal vor dem Abendessen raus aufs Riff, schnorcheln. Die Ansicht dabei war allerdings auch sehr genial, da sich dort unglaublich viele Fische herum treiben.

Anschließend gab es dann das Abendessen. Bei den Mahlzeiten gab es meistens eine Auswahl von vegetarischen und nicht-vegetarischen Mahlzeiten, wobei meistens 6-8 verschiedene zur Wahl standen. Alles, was ich hier gegessen habe, war zudem äußerst gut und mit das Beste Essen, das ich bisher in Australien erhalten habe (vielleicht abgesehen von dem, das ich selbst gekocht habe).
Nach dem Essen beobachteten wir dann noch den Nachttauchgang. Selbst durften wir ja noch nicht runter, da wir hierzu fertig ausgebildete Taucher sein mussten. Allerdings war es auch vom Boot aus spannend anzusehen, wie sich die Lichter der Taschenlampen im Wasser herum bewegen. Das meiste Licht ging natürlich vom Boot selbst aus und so tummelten sich unzählige Fische rund um Bug und Heck.

Nach dem Nachttauchgang gab es dann den Nachtisch – leckeres Vanilleeis, Schokokuchen und andere Süßigkeiten. Herrlich. Den Tag schlossen wir dann mit gemeinsamen Gesprächen bis spät in die Nacht ab.

Kategorien
Reise Uni / Studium

CESA, Maske verloren, Regulator weg… Pech? Training!

Nachdem wir unseren ersten Tag mit Theorie pauken begannen und erst am Nachmittag in den Pool durften, war dies am zweiten Tag genau entgegen gesetzt. Als wir also beim DSDD ankamen, haben wir direkt unsere Ausrüstung heraus gesucht und alles fertig montiert und getestet. Nach weniger als 20 Minuten waren wir alle bereit für den Pool. Die neue Gruppe der Anfänger ging dagegen direkt in den Schulungsraum – und wir alle waren froh, am Sonntag angefangen zu haben, denn diese neue Gruppe bestand aus etwa 20 bis 25 Schülern. Da ist das Lernen deutlich anstrengender.

Bevor wir jedoch Abtauchen durften, hieß es den zweiten Teil unserer Fitnessprüfung zu bestehen. Leider war dieser zweite Teil nicht so gemütlich wie der erste – es hieß 200 Meter schwimmen.
Dabei spielte die Zeit jedoch keine Rolle, wichtig für den Test ist lediglich, dass man die 200 Meter (bzw. 12 Runden) im Pool schwimmt. Unser Militärspezialist aus dem Irak war natürlich lange vor allen anderen fertig, die meisten anderen beendeten ihren Test jedoch im etwa zur selben Zeit.

Danach gab es eine kurze Verschnaufpause in der uns Rebecca den weiteren Ablauf des Tages erklärte und welche Skills wir zu bewältigen hätten. Nach der kurzen Pause ging es dann auch direkt, Lehrbuchmäßig im 5-Punkte-Abgang, in den 3,5 Meter tiefen Pool. Dort hieß es dann als erstes, mal wieder, Maske abnehmen.
Zunächst nur ein wenig Wasser einlassen und Maske reinigen, anschließend die komplette Maske abnehmen und erneut reinigen. Danach ging es dann wieder hoch ins seichtere Wasser wo wir zusammen mit unserem Tauchpartner einmal durch den Pool schwimmen mussten – ohne Maske. Hauptaugenmerk bei dieser Aufgabe war das Vertrauen in den Tauchpartner, denn dieser musste einen hier führen.

Nach dieser Aufgabe gab es dann ein wenig entspanntes „in der Runde schwimmen“. Gleichzeitig kontrollierte Becks unseren Flossen-Schwimmstil und korrigierte diejenigen, die sich nicht optimal bewegten. Viele, wie auch ich, hatten zuvor noch nicht mit Flossen geschwommen und wären ohne entsprechendes Training im Ozean schnell erschöpft.
Nach dem Schwimmtraining gab es dann einen simulierten CESA (Controlled Emergency Swimming Ascent). Hierbei geht es darum mit dem letzten bisschen Luft im Tank bis zur Oberfläche zu kommen, ohne dabei jedoch gefährliche Verletzungen zu riskieren. Also taucht man auf mit einem langen „Ahhh“-Laut und atmet kontinuierlich aus. Da der Pool viel zu klein ist, haben wir das ganze horizontal geübt.

Nach dem CESA ging es dann wieder ins tiefe Becken herunter, von wo aus wir mit der alternativen Luftzufuhr unseres Tauchpartners auftauchen sollten. Dies ist relativ einfach, der Ablauf muss jedoch auch geübt werden. An der Oberfläche hieß es dann entfernen und wieder anbringen des Gewichtsgürtels und des BCDs. Anschließend war unser Pool Training auch schon wieder vorbei und wir hatten den praktischen Teil unseres „SCUBA Diver“ Zertifikats abgeschlossen. Nun fehlte uns nur noch die Theorie und die vier Tauchgänge im offenen Wasser, um auch das „Open Water“ Zertifikat zu bekommen.

Die Theorie am zweiten Tag war eher langweilig und drehte sich vor allem um die Organisation PADI, die weiteren Möglichkeiten für Zertifikate (z.B. Advanced Diver, Specialised Diver, etc.) sowie andere, ähnliche Themen. Nach der kurzen Theoriephase ging es dann auch direkt ins finale Examen. Es galt erneut Multiple-Choice Fragen zu beantworten, insgesamt 50 Stück an der Zahl und maximal 12 davon durfte man falsch beantworten. Ich bestand mit 47 von 50.

Übrigens hat am Montag auch die Wet Season hier ordentlich eingehalten. Den ganzen Vormittag über bis in den Nachmittag hinein hat es ordentlich geschüttet und das Wasser lief nur so in kleinen Bächen vom Dach herunter. Zum Glück war es gegen Abend wieder trocken, sodass ich ohne übernasse Klamotten heim kam.

Kategorien
Reise

Scuba Tauchen und Schnorcheln im Great Barrier Reef

Am Freitag war es endlich soweit und ich durfte früh am Morgen an Bord der Osprey V gehen. Das schnelle Boot brachte uns dann in etwa ein einhalb Stunden raus aufs Great Barrier Reef zu unserer ersten Position. Anfangs waren viele Seekrank, da das Boot sich zwar sehr schnell durchs Wasser bewegte, nicht jedoch stabil. In allen Ecken sah man Personen, die sich übergaben.

Zum Glück lies dies mit der Zeit nach und als wir dann unsere Vorbesprechung zur Scuba Einführung hatten, mussten nur noch zwei Personen den Raum vorzeitig verlassen. In den etwa 30 Minuten theoretischer Einführung wurden uns einige Handzeichen erklärt und kurz umrissen, wie der Tauchgang ablaufen würde. Dann wurden wir Tauchgruppen zugewiesen, je vier Gäste in einer Gruppe.

Leider war das auch schon alles interessante an der Anfahrt, ansonsten gab es nichts zu sehen. Meine Kamera bekam kein einziges Foto ab, da die Divesites über dem Wasser schlichtweg langweilig aussahen. Einzig eine kleine Färbung im Wasser deutete darauf hin, was unter der Wasseroberfläche abging. Allerdings hatte ich mir vorher bereits eine „Einmal Unterwasserkamera“ gekauft (später erfuhr ich, dass es für acht Dollar mehr auch eine gibt, bei der man den Film wechseln kann 🙁 ). Fotos folgen hier also irgendwann mal…

Ich hatte bis zu meinem Tauchgang noch ein wenig Zeit und stieg deswegen mit meiner Stingersuit (ein Ganzkörperkondom aus dünnem Latex) ins Wasser um ein wenig zu schnorcheln. Leider war das Wetter an der ersten Position extrem schlecht, weniger als fünf Meter Sichtweite und teils sehr hohe Wellen. Deswegen blieb ich nur ein paar Minuten im Wasser.

Kurz darauf ging es dann aber auch schon ans Tauchen selbst. Viel Vorbereiten brauchte ich nicht, dafür gab es zum Glück die vielen, vielen Helfer. Ich bekam meinen Gürtel mit Gewichten, setzte mich auf die Kante am Boot und bekam dort den Tank umgeschnallt. Dann eine kurze Einführung, wie was funktioniert und dann hieß es am Steg/Sprosse festhalten und ab ins Wasser.

Als ich das erste Mal meinen Kopf unter Wasser steckte, war die Reaktion pure Panik. Sofort erinnerte ich mich wieder an den Vorfall mit vier, das dunkelgrüne Wasser und meine Panik/Angst vorm Ertrinken. Ich beruhigte mich aber schnell wieder, vor allem wegen der netten Helfer die die ganze Zeit anwesend waren und sowohl über der Wasserkante als auch unter Wasser Hilfe leisteten. Nach zwei weiteren Anläufen war ich dann sicher genug und blieb unter Wasser. Nach einem kurzen Handzeichen an meinen Instructor griff dieser dann meinen Arm und gab das Abtauchen Signal.

Ich lies die letzte Sprosse los und sofort begannen wir mit dem Abstieg. Sicher geführt am Arm ging es dann einige Meter tief. Die Sicht war hier unter Wasser noch schlechter wie über Wasser, überall nur ein grau in grau. Ich redete mir dann aber immer wieder vor, dass es nur ein Pool ist und mir nichts passiert und konzentrierte mich voll auf das richtige Atmen. So verpasste ich dann auch fast die ersten Tiere im Riff selbst.

Die Sicht war zwar auch am Boden schlecht, trotzdem konnten wir einige Tiere und natürlich Korallen sehen. Wegen des Wetters kam leider nur relativ wenig Licht an den Boden, weswegen alles eher blass wirkte. Dies kann natürlich auch an dem viel zu warmen Wasser (Temperatur: 29 Grad) liegen, denn dies ist für das Riff ungesund und kann hier sogar zum Absterben von Korallen und anderen Tieren führen.

Der Tauchgang ging etwa eine halbe Stunde. Nach dem Auftauchen schaute ich dann noch einmal auf mein SPG (das zeigt den Druck im Lufttank an) und erschrak ein wenig, denn der Luftdruck war auf das letzte Drittel im roten Bereich abgefallen. Aber gut, ich war wieder sicher auf dem Boot angekommen und war erleichtert, begeistert und umheimlich stolz. Ich hatte einen Dämon meiner Vergangenheit bezwungen… und das fühlt sich verdammt geil an.

Nach dem Tauchgang war ich relativ K.O., was aber nicht weiter schlimm war, denn kurz darauf ging es direkt weiter zur zweiten Position. Diese war weiter abgeschieden von den üblichen Stellen und nur sehr wenige Taucher kamen hier her. So haben wir die erste Stelle mit vier anderen Booten geteilt, bei der zweiten waren keine anderen Gruppen anwesend.

Zudem war die Sicht hier deutlich besser – bereits von der Wasseroberfläche aus konnte man das Riff super beobachten. So kam es dann auch, dass ich die zwei Stunden auf dieser Stelle fast ausschließlich im Wasser mit Schnorcheln verbrachte. Ich sah viele verschiedene Fische und konnte unglaublich viele, verschiedene Farben sehen. Die Vielfalt an Leben hier ist kaum in Worte zu fassen – einfach unbeschreiblich.

Nach dem Schnorcheln ging es dann direkt und auf schnellstem Weg zurück nach Cairns. Auf dem Rückweg versuchte sich der 1. Maat (oder so) noch als Selbstunterhalter und gab einige Lieder (u.a. „Land Down Under) und einige Töne auf dem Didgeridoo zu Gute. Nach der Ankunft erhielten dann alle Ersttaucher noch eine Urkunde über den Tauchgang… und ein traumhafter Tag war zu Ende.

Ja… und dann… ach, das kommt morgen.