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Eine grüne Oase mit vielen Vorzügen

Nach meiner Safari kam ich in Adelaide an. Anders als 13 andere aus unserer Reisegruppe blieb ich in Adelaide und wollte nicht bis nach Melbourne weiter reisen. Geplant war, in Adelaide drei Nächte zu bleiben und dann nach Sydney weiter zu reisen.

Adelaide selbst ist eine Stadt wie wohl kaum eine andere in Australien. Bereits bei der Fahrt in den Stadtkern fallen einem die vielen Parks und Grünflächen überall auf. Jason erklärte uns, dass die Stadt Anfangs speziell geplant wurde, um auch Invasionen (vor allem der Franzosen) zu widerstehen. Die Parklandschaft rund um den heutigen Stadtkern bildete dabei eine natürliche Barriere. Wollten Soldaten in den Stadtkern vordringen, mussten Sie durch den offenen Park wandern – Deckung gibt es dort nur wenig. Zudem haben Kanonen wenig Möglichkeit Schaden anzurichten, da diese zu der damaligen Zeit den Park nicht überbrücken konnten.

Heute bieten die Flächen eine gute Möglichkeit zum schlendern und entspannen. Es gibt noch sehr viele Parks und die Grünflächen werden größtenteils erhalten. Sie bieten heute Platz für den botanischen Garten, das „Adelaide Oval“ (Stadion) und viele, viele Sportplätze. Rund um den Stadtkern ist es auch heute noch grün, aber auch im Stadtkern selbst gibt es mehrere größere Grünflächen.

Adelaide selbst liegt allerdings nicht direkt an der Küste, sondern nur an einem Fluss. Bis zur Küste sind es noch einmal ein paar Kilometer und der Vorort nennt sich dann „Port Adelaide“. Adelaide ist allerdings eine relativ große Stadt mit viel Leben, vor allem viele Shoppingmöglichkeiten gibt es im Stadtkern, aber auch viele Möglichkeiten zum Ausgehen, feiern oder auch Spielen.

Man muss in Adelaide aber kein Geld ausgeben, um seinen Urlaub zu genießen, denn die Stadt bietet auch allerhand kostenlose Attraktionen. So kann man das „Museum of Southern Australia“ und die Kunstgalerie kostenlos besuchen. Wenn man nun nicht durch die pralle Sonne laufen möchte, nimmt man einfach die Tram. Bisher hat Adelaide nur eine einzelne Straßenbahnstrecke die von einem Ende der Innenstadt bis hoch zum Strand bei Glenelg fährt. Innerhalb des Stadtkerns (Terrace to Terrace) darf man zu jeder Zeit die Tram kostenlos nutzen. Daneben gibt es auch noch einen kostenlosen Busservice, Linie 99C, der innerhalb des Kerns seine Kreise zieht.

Wer nun doch lieber selbst aktiv wird, kann die Stadt perfekt auf dem Fahrrad erkunden. Und jetzt dürft ihr mal raten… genau, das gibt es auch kostenlos. Von der Stadt kann man an drei Stellen kostenlos Fahrräder ausleihen, vorrausgesetzt das Wetter lässt ein gesundes Radeln zu. Bei zu extremen Temperaturen wird, aus Sicherheitsgründen, der Verleih gestoppt.

Ich verbrachte meine erste Nacht im YHA. Dies ist eines der größeren Hostels mit vielen, vielen Betten. Allerdings ist es auch eines der Besten Hostels, in denen ich in Australien bisher übernachtet habe. Alles wirkt sehr sauber und aufgeräumt, die Räume sind zum Großteil ruhig, außer es steht ein LKW vor dem Fenster der munter um drei Uhr seine Waren entlädt. Ganz besonders überraschend war jedoch die Küche: Hier gibt es sechs abgetrennte Kochnieschen mit jeweils zwei Kochbereichen und einer Spüle. Geschirr, Besteck und vor allem Kochutensilien sind hier immer genügend vorhanden – ich kam bisher nicht ein einziges Mal in Topfnot.

Daneben bietet das Hostel aber auch allerhand Aktivitäten. Es gibt zwei sehr nett eingerichtete TV Räume, eine Handvoll DVDs, zwei Pool Tische, einen Tischtennis Tisch, verschiedene Gesellschaftsspiele und kostenlose Musikinstrumente (Piano und Gitarre). Jeden Tag in der Woche organisiert das YHA zudem Aktivitäten oder günstige Essensmöglichkeiten, mal gibt es günstig Pizza, dann gibt es Pfannkuchen und an einem anderen Abend Bingo oder Pokerturniere. Die Lounge im ersten Stock ist sehr großzügig ausgelegt und bietet viel Platz zum Entspannen und relaxen… kurzum: Definitiv eines der Besten Hostels, in denen ich bisher meine Zeit verbracht habe.

Meine zweite Nacht musste ich dann kurzfristig in ein anderes Hostel, da das YHA am Samstag komplett ausgebucht war. Also ging ich zwei Häuser weiter ins „Shakespeare„. Dies ist an das „Nomads“-Netzwerk angeschlossen und nennt sich selbst das „neueste Hostel“. Das Shakespere selbst versprüht jedoch eher den Scharme eines alten, rustikalen Hostels. Das Haus selbst ist ein altes, in europäischem Stil gebautes Haus. Die Dorms sind relativ klein und mit vielen Betten zugestellt, dafür aber auch günstig. Im Auffenthaltsraum gibt es Waschmaschinen und Küche und zudem ein überdimensionales TV mit dem kompletten Pay-TV. Ansonsten ist das Shakespere eher ein kleines Hostel mit nur einem Dutzen Räumen. Es hat definitiv eine familiäre Athmosphäre.

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Eine lange Wanderung zum perfekten Wasserfall

Nach unseren Abenteuern auf Kakadu durften wir direkt am nächsten Tag wieder aufbrechen; um kurz vor sechs Uhr ging es los in Richtung Alice Springs. Unser Guide auf dieser Tour war Jane, eine junge Australierin. Direkt zu Beginn hatten wir eine etwas längere Fahrt vor uns, was dazu führte, dass wir alle noch einmal ein wenig schlafen konnten. Nach der Vorstellungsrunde hatten wir dann auch im etwa eine Idee, was für Menschen denn mit uns reisen würden.

An sich war für den Vormittag noch der Besuch bei einem Aborigine-Künstler vorgesehen, allerdings war dieser kurzfristig verreist wodurch wir dann direkt zum zweiten Programmpunkt übergingen: Dem Nachmittag am Katherine Gorge. Vorher machten wir jedoch noch kurz halt beim „Tropic Capricorn“, ein Punkt der den Übergang von der tropischen Region in die eher mildere (Wüsten-)Region angab.

Beim Katherine Gorge angekommen hatten wir die Wahl zwischen verschiedenen Aktivitäten. Es gab verschiedene Wanderwege von nur wenigen Minuten bis hin zu wahren Marathonlängen über mehrere Stunden. Dann gab es noch eine kleine Flussfahrt auf dem Gorge, die am fortgeschrittenen Nachmittag stattfinden sollte. Ich beriet mich kurz mit den Deutschen Mädelz Marie und Christina und dann ging es auch recht zügig los auf den mittellangen Wanderweg, etwa acht Kilometer Gesamtstrecke. Vorsichtshalber nahm ich aber auch noch mein Regencape mit.

Der anfängliche Aufstieg auf einen der Hügel war relativ anstrengend, da wir hierfür eine steile Treppe und später Steine erklettern mussten. Oben angekommen gab es dann allerdings den ersten, tollen Ausblick über den Gorge. Leider zeichneten sich am Horizont bereits dunkle Wolken ab. Etwa 20 Minuten später fanden wir uns in einem gewaltigen Schauer wieder. Der Regen kommt in dieser Region sehr schnell und heftig, allerdings geht der auch genauso schnell wieder.

Vollkommen durchnässt gingen wir dann also weiter. Der Rest der Wanderung verlief relativ trocken, wobei wir selbst aber auch schnell wieder getrocknet waren, lediglich die Schuhe brauchten ein bisschen länger. Nach etwa ein einhalb Stunden Wanderung kamen wir an Pat’s Lookout an, unserem Ziel. Von hier aus konnte man ein gutes Stück vom Gorge bestaunen und wir sahen sogar eine der Kreuzfahrten im Fluss.

Da wir noch Zeit hatten, entschieden wir uns auch dazu noch zum „Southern Hole“ herab zu steigen. Der Abstieg war erneut relativ schwer, da es nur beim ersten Teilstück eine Art Treppe (aus Felsgeröll) gab, danach musste man sich erneut seinen eigenen Weg durch die Felsen suchen. Unten angekommen wurden wir dann jedoch mit einem absolut genialem Anblick belohnt:
Vor uns lag ein kleiner See, vollkommen klar und umgeben von steilen Felswänden. Gespeist wurde dieser durch einen Wasserfall und das Wasser selbst floss dann weiter in Richtung Gorge. Die ganze Ansicht hat uns dann doch sehr beeindruckt und den Abstieg und die Anstrengungen wett gemacht.

Der Rückweg war dann überraschend einfach und wir brauchten statt der zwei Stunden nur noch 45 Minuten. Am Parkplatz angekommen warteten wir dann auf Jane und wurden dort erneut von eine Unwetter überrascht, dieses Mal jedoch von einem Gewitter. Die nahe gelegenen Toiletten boten uns allerdings etwas Schutz vor dem Regen, sodass wir nicht erneut durchnässt wurden.

Anschließend ging es dann ins Camp wo bereits einige warteten und das Abendessen vorbereitet wurde. Überraschend gab es Hünchen und mir wurde beim Anblick der vorbereiteten Schenkel übel, weswegen ich mich in ein Zelt verzog. Nachdem ich Jane dann erklärt hatte, woran dies läge, hat Sie mir ein bisschen vom vegetarischen Essen zurück gelegt und ich konnte etwas später essen. Das vegetarische Essen war dann auch super lecker und das sollte es auch in den kommenden Tagen bleiben.

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Krokodile, Termiten, noch ein Wasserfall und interessante Bauten

Der dritte Tag fing bereits früh an, da wir hier als einzigen einen festen Termin hatten. Um acht Uhr sollten wir uns für eine Bootsfahrt einfinden. Hier wurden wir auf einen der dauerhaften Frischwasserseen mitgenommen. In der Regenzeit verbinden sich die einzelnen Seen zu einem gewaltigem, noch aber gibt es mehrere einzelne.

Der See selbst ist übersäht von verschiedenen Seerosen und Seelilien, dazu gibt es eine sehr große Vielfalt von verschiedensten Lebewesen, darunter auch den zwei in Australien vorkommenden Krokodilrassen. Wir waren also auf der Suche nach Frischwasser- wie auch Salzwasserkrokodilen. Erstere sind dabei relativ leicht zu finden, da diese sich am Uferrand aufhalten und in der Regel dort in der Sonne liegen und kleine Tiere, die sich in ihre Nähe bewegen, fressen. Dies sind vor allem Grashüpfer, Frösche oder auch andere Insekten.

Die Salzwasserkrokodile sind dagegen deutlich schwerer auszumachen, da diese sich eher in der Mitte des Flusses aufhalten und häufig tief tauchen oder aber knapp unter der Wasseroberfläche treiben. Diese Krokodile sind auch weitaus gefährlicher, da Sie deutlich größere Tiere angreifen und z.B. Auch Frischwasserkrokodile fressen. Wir haben übrigens keines zu Gesicht bekommen.

Wir sahen allerdings einige Frischwasserkrokodile, die sich am Rand des Wassers entspannten und die Sonne auf den Bauch fallen ließen. Angegriffen wurden wir nicht. Meine Kamera funktionierte bereits wieder ein wenig, allerdings hatte sich im Bildschirm ein wenig Feuchtigkeit angesammelt, die den Monitor beschlagen ließ. Auch im Gehäuseinneren hatte sich Feuchtigkeit angesammelt, die sich am inneren des Objektivs niederschlug.

Nach dem Schiffsausflug gab es an einem der Pubs unser Mittagsessen. Leider hatte unser Guide fast keine vegetarische Mahlzeit mehr. Fast… nunja, er hatten noch einen kleinen Rest Nudelmischmasch vom vorherigen Abend übrig. Ich zog es dann doch vor mein Mittagessen auf den Abend in Darwin zu verlegen.

Später am Tag fuhren wir dann noch zu einem weiteren Wasserfall. Ich entschied mich hier jedoch dazu, nicht erneut wandern zu gehen, sondern stattdessen mein Büchlein weiter zu lesen – irgendwann war mir das mit den ganzen Wasserfällen und angeblich sicheren Wanderwegen und der nicht vorhandenen Hilfe unseres „Guides“ zu blöd geworden.

Nach dem kurzen Auffenthalt beim letzten Wasserfall unserer Tour ging es dann zu den Termitenhaufen. Gerade in und um Kakadu gibt es tausende von Termitenstämmen. Diese bauen sehr beeindruckende Gebäude. Dabei gibt es vor allem zwei Arten: Die „Magnetic Termites“ und die „Cathedral Termites“. Erstere bauen ihre Bauten sehr flach und nach dem Verlauf der Sonne ausgerichtet, um eine perfekte Wärmeausnutzung in ihren Bauten zu ermöglichen, während die anderen eher runde Bauten mit Verwinklungen haben.

Das interessante ist aber, dass ein Bau der Cathedral Termites etwa einen Meter alle zehn Lebensjahre einer Königin wächst. Die größten gibt es in Kakadu und sind bis zu sieben/acht Meter hoch. Entsprechend ist die Königin also auch gut 70 Jahre alt. Stirbt die Königin, wird der Bau in der Regel mit der Zeit zerfallen und durch Regen abgetragen. Manchmal nisten sich aber auch andere Termiten in so einen Bau ein und übernehmen diesen.

Meine Kamera hatte sich bis zum Nachmittag größtenteils erholt, allerdings „brach“ der Zoomring an meinem Sigma-Objektiv bei den Termitenhügeln, weswegen dieses Objektiv mehr oder weniger nutzlos wurde. Ich kann zwar das Objektiv manuell heraus und herein schieben, allerdings braucht dies ein wenig Kraft und beim Fotografieren hilft das nur wenig. Zum Glück war das Sigma auch gleich das billigste Objektiv in meiner Sammlung.

Abends waren wir dann alle froh im Hostel angekommen zu sein und viele waren auch froh diese eher schlechte Tour hinter sich gebracht zu haben. Leider ist vieles dem Guide zu Lasten zu legen, da sich dieser schlichtweg sehr wenig Mühe gegeben hat und relativ desinteressiert schien. Entsprechend gab es dann allerdings auch ein Feedbackschreiben am Ende. Ob es was bringt bleibt jedoch zu bezweifeln, denn es gibt einfach nicht genügend Guides in Australien, als dass man hier auf welche verzichten könnte (ganz abgesehen von den zehntausenden Touristen und Backpackern, die fleissig dafür zahlen).

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Scuba Tauchen und Schnorcheln im Great Barrier Reef

Am Freitag war es endlich soweit und ich durfte früh am Morgen an Bord der Osprey V gehen. Das schnelle Boot brachte uns dann in etwa ein einhalb Stunden raus aufs Great Barrier Reef zu unserer ersten Position. Anfangs waren viele Seekrank, da das Boot sich zwar sehr schnell durchs Wasser bewegte, nicht jedoch stabil. In allen Ecken sah man Personen, die sich übergaben.

Zum Glück lies dies mit der Zeit nach und als wir dann unsere Vorbesprechung zur Scuba Einführung hatten, mussten nur noch zwei Personen den Raum vorzeitig verlassen. In den etwa 30 Minuten theoretischer Einführung wurden uns einige Handzeichen erklärt und kurz umrissen, wie der Tauchgang ablaufen würde. Dann wurden wir Tauchgruppen zugewiesen, je vier Gäste in einer Gruppe.

Leider war das auch schon alles interessante an der Anfahrt, ansonsten gab es nichts zu sehen. Meine Kamera bekam kein einziges Foto ab, da die Divesites über dem Wasser schlichtweg langweilig aussahen. Einzig eine kleine Färbung im Wasser deutete darauf hin, was unter der Wasseroberfläche abging. Allerdings hatte ich mir vorher bereits eine „Einmal Unterwasserkamera“ gekauft (später erfuhr ich, dass es für acht Dollar mehr auch eine gibt, bei der man den Film wechseln kann 🙁 ). Fotos folgen hier also irgendwann mal…

Ich hatte bis zu meinem Tauchgang noch ein wenig Zeit und stieg deswegen mit meiner Stingersuit (ein Ganzkörperkondom aus dünnem Latex) ins Wasser um ein wenig zu schnorcheln. Leider war das Wetter an der ersten Position extrem schlecht, weniger als fünf Meter Sichtweite und teils sehr hohe Wellen. Deswegen blieb ich nur ein paar Minuten im Wasser.

Kurz darauf ging es dann aber auch schon ans Tauchen selbst. Viel Vorbereiten brauchte ich nicht, dafür gab es zum Glück die vielen, vielen Helfer. Ich bekam meinen Gürtel mit Gewichten, setzte mich auf die Kante am Boot und bekam dort den Tank umgeschnallt. Dann eine kurze Einführung, wie was funktioniert und dann hieß es am Steg/Sprosse festhalten und ab ins Wasser.

Als ich das erste Mal meinen Kopf unter Wasser steckte, war die Reaktion pure Panik. Sofort erinnerte ich mich wieder an den Vorfall mit vier, das dunkelgrüne Wasser und meine Panik/Angst vorm Ertrinken. Ich beruhigte mich aber schnell wieder, vor allem wegen der netten Helfer die die ganze Zeit anwesend waren und sowohl über der Wasserkante als auch unter Wasser Hilfe leisteten. Nach zwei weiteren Anläufen war ich dann sicher genug und blieb unter Wasser. Nach einem kurzen Handzeichen an meinen Instructor griff dieser dann meinen Arm und gab das Abtauchen Signal.

Ich lies die letzte Sprosse los und sofort begannen wir mit dem Abstieg. Sicher geführt am Arm ging es dann einige Meter tief. Die Sicht war hier unter Wasser noch schlechter wie über Wasser, überall nur ein grau in grau. Ich redete mir dann aber immer wieder vor, dass es nur ein Pool ist und mir nichts passiert und konzentrierte mich voll auf das richtige Atmen. So verpasste ich dann auch fast die ersten Tiere im Riff selbst.

Die Sicht war zwar auch am Boden schlecht, trotzdem konnten wir einige Tiere und natürlich Korallen sehen. Wegen des Wetters kam leider nur relativ wenig Licht an den Boden, weswegen alles eher blass wirkte. Dies kann natürlich auch an dem viel zu warmen Wasser (Temperatur: 29 Grad) liegen, denn dies ist für das Riff ungesund und kann hier sogar zum Absterben von Korallen und anderen Tieren führen.

Der Tauchgang ging etwa eine halbe Stunde. Nach dem Auftauchen schaute ich dann noch einmal auf mein SPG (das zeigt den Druck im Lufttank an) und erschrak ein wenig, denn der Luftdruck war auf das letzte Drittel im roten Bereich abgefallen. Aber gut, ich war wieder sicher auf dem Boot angekommen und war erleichtert, begeistert und umheimlich stolz. Ich hatte einen Dämon meiner Vergangenheit bezwungen… und das fühlt sich verdammt geil an.

Nach dem Tauchgang war ich relativ K.O., was aber nicht weiter schlimm war, denn kurz darauf ging es direkt weiter zur zweiten Position. Diese war weiter abgeschieden von den üblichen Stellen und nur sehr wenige Taucher kamen hier her. So haben wir die erste Stelle mit vier anderen Booten geteilt, bei der zweiten waren keine anderen Gruppen anwesend.

Zudem war die Sicht hier deutlich besser – bereits von der Wasseroberfläche aus konnte man das Riff super beobachten. So kam es dann auch, dass ich die zwei Stunden auf dieser Stelle fast ausschließlich im Wasser mit Schnorcheln verbrachte. Ich sah viele verschiedene Fische und konnte unglaublich viele, verschiedene Farben sehen. Die Vielfalt an Leben hier ist kaum in Worte zu fassen – einfach unbeschreiblich.

Nach dem Schnorcheln ging es dann direkt und auf schnellstem Weg zurück nach Cairns. Auf dem Rückweg versuchte sich der 1. Maat (oder so) noch als Selbstunterhalter und gab einige Lieder (u.a. „Land Down Under) und einige Töne auf dem Didgeridoo zu Gute. Nach der Ankunft erhielten dann alle Ersttaucher noch eine Urkunde über den Tauchgang… und ein traumhafter Tag war zu Ende.

Ja… und dann… ach, das kommt morgen.

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Ein Dörfchen im Dschungel

Da ich noch zwei freie Tage vor meinem Ausflug nach Cape Tribulation hatte, konnte ich mich noch für eine Aktivität in Cairns entscheiden. Die Frage nach Tagesausflügen in Cairns wurde dann von der jungen Reisedame auch fix beantwortet… Water Rafting, Bungee Jumping, Skydiving, …

Meine Nachfrage nach einer Aktivität ohne das Risiko einer tödlichen Verletzung brachte Sie dann jedoch ins Grübeln. Kaum einer der Jugendlichem im Ressort macht dies. Die Entscheidung fiel dann jedoch auf einen Tagesausflug in das Dörfchen Kuranda.

Kuranda selbst ist ein Ort mitten im Gebirge und Dschungel. Heute ist dieser Ort zwar durch Straßen und eine alte Eisenbahn erreichbar, jedoch vor ein paar Jahrzehnten noch sah die Situation ganz anders aus. Daher leben dort auch nur etwa 1800 Personen. Der Ort selbst lebt heute vom Tourismus, so kann man dort auf drei verschiedenen Märkten Souvenirs und Kunst erstehen oder durch eine der vielen Galerien und Märkte schlendern. Daneben hat der Ort drei kleinere „Zoos“: Koala Garden, Birdworld und Butterfly Sanctuary.

Ich hatte mich für die Anreise per Skyrail und Abreisen per Scenic Railway entschieden. Im Ort selbst hatte ich zwei bis drei Stunden eingeplant. Letztlich war es jedoch weniger als ich dachte.

Die Skyrail ist im Prinzip eine lange Gondelbahn, wie man Sie aus Skigebieten etwa kennt. Das besondere hier ist jedoch, dass diese Bahn von Cairns direkt über den Regenwald und das Gebirge bis nach Kuranda geht. Die Strecke ist so, Luft- und Seillinie, etwa acht Kilometer lang. Auf der Strecke gibt es allerdings noch zwei Stopps, bei denen man die Bahn verlassen kann bzw. muss und dann eine kostenlose Führung durch das umgebende Dschungelgebiet machen kann.

Der erste Stopp ist mitten in den typischen Daintree Tropen. Hier kann man eine Führung mit einem Aborigine des lokalen Clans machen. Dieser erklärt einem dann richtig schön was welche Pflanzen sind, worauf man im Dschungel besser achten sollte und welche Pflanzen man zum Heilen verwenden kann. Es gibt zum Beispiel eine Farn ähnliche Pflanze, die lange, dünne Zweige herunter hängen lässt. Diese Zweige sind jedoch mit scharfen Dornen versehen, die ähnlich einem Fischhacken funktionieren. Achtet man nicht auf diese Dornen, kann die Pflanze einen sogar die Haut vom Körper ziehen.

Die gleiche Pflanze hat jedoch auch einen netten Stamm, denn dieser ist ebenfalls mit Stacheln übersät. Wenn man hier in der falschen Richtung anfasst, ziehen sich die Stacheln in die Haut und können dort bis zu acht Monate bleiben. Das kann natürlich sehr schmerzhaft sein. Die Lösung hier ist das Harz eines anderen Baumes, erkennbar am gelblichen Farbton. Wenn man dieses Harz auf die Wunde schmiert, trocknen lässt und dann mit Wasser abspült, zieht es die Stacheln regelrecht raus. Zudem hat das Harz eine heilende Wirkung, die von den Aborigines seit Jahrtausenden bei Wunden verwendet wird.

Nach dem äußerst interessantem, ersten Stopp ging es dann auf einem anderen Kabel weiter in Richtung Kuranda. Der zweite Stopp war dann bei den „Barron Falls„. Dies sind Wasserfälle, die ihren Ursprung von einem Damm im Gebirge haben. Das Wasser erreicht weiter unten dann ein (neues) Elektrizitätswerk. Dieses Werk versorgt die Region rund um Cairns mit 60 MW Energie. Die Wasserfälle selbst sind natürlich auch sehr interessant, wobei ich leider nicht so viel Glück hatte, denn wegen der langen Trockenzeit sind die Fälle relativ klein.

Daneben gab es bei diesem Stopp einige Infos über die Tierwelt in den Tropen sowie die Geschichte der „Powerstation“, wie etwa die Arbeiter mit steilen Bergbahnen transportiert wurden oder mit einem „Flying Fox“ zwischen den Bäumen des Regenwaldes hin und her geschossen sind. Im Vergleich dazu ist das Reisen mit der Skyrail unheimlich angenehm. Und zudem ist es auch noch beeindruckend, denn die ganze Zeit über bewegt man sich nur knapp über der Baumkrone. Man kann hier viele Tiere beobachten und natürlich auch die verschiedenen „Zonen“ der Tropen kennen lernen. Die Aussicht aus den Gondeln ist einfach unbeschreiblich.

Wie viel Zeit man dann bei den beide Stationen verbringt, ist jedem selbst überlassen. Alle 60 Sekunden kommt eine neue Gondel, somit muss man nie lange warten. Ich habe insgesamt mehr als zwei Stunden bei beiden Stationen zusammen verbracht und noch einmal 45 Minuten auf der Skyrail selbst.

Am späten Nachmittag ging ich dann zum Bahnhof von Kuranda, denn von hier aus startet pünktlich um halb fünf die „Scenic Railway“. Hierbei handelt es sich um einen Zug mit zwei dicken Diesellokomotiven und zwölf Passagierwagen. Man kann entweder in normaler Klasse reisen oder als „Gold Class“. Bei letzterem gibt es statt der Bank einen gemütlichen Sessel und statt des Wasserspenders ein Essen mitsamt Wein.

Die Bahn selbst macht nur einen Stopp auf dem Weg nach Cairns. Dieser ist wieder bei den Barron Falls, dieses Mal jedoch auf der anderen Seite und deutlich näher. Auch hier ist die Aussicht genial. Ansonsten ist die Fahrt mit der Bahn eher langweilig. Es geht insgesamt 38 Kilometer am Berg entlang, durch 15 Tunnel (der längste ist hier 600 Meter) und das ganze in etwa einer Stunde und 45 Minuten. Die ganze Zeit über wird einem dann noch etwas über die Geschichte und Umgebung erzählt.