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Drachen sollen fliegen, Taucher sollen schweben… auch in der Nacht

Unser zweiter Tag auf dem Great Barrier Reef sollte vor allem erst einmal früh losgehen. Ab 06:30 Uhr ging der Frühtauchgang los, unsere Lehrerin hatte uns aber bereits vorgewarnt und am Abend zuvor gebrieft, sodass wir um 05:50 Uhr geweckt wurden und um 06:00 Uhr als erste Gruppe ins Wasser gingen. Der frühe Vogel fängt den Wurm – wie es so schön heißt.

Nun ist ja auch bekannt, dass am frühen Morgen die Aufmerksamkeit und Konzentration ihren Höhepunkt hat, vor allem wenn man nicht einmal richtig wach werden durfte und durch das 28 Grad warme Wasser geweckt wird. Also ging es passend auch mit den anspruchsvollen Aufgaben los. Es hieß mal wieder die Maske zu reinigen, dieses Mal musste diese aber auch komplett abgenommen werden. Anschließend durfte jeder von uns noch einmal einen CESA (Controlled Emergency Swimming Ascent) absolvieren, dieses Mal jedoch ordentlich von sieben Metern bis zur Wasseroberfläche – kontrolliert und überwacht von Becks.

Nachdem dann jeder wieder an der Wasseroberfläche war, ging es noch ein wenig Schwimmen bevor wir dann zum Boot zurück kehren durften. Dort wartete bereits das duftende Frühstück auf uns und nach dem Morgensport waren wir alle natürlich besonders hungrig. Hash-Potatoes und leckerer Toast stellte dann unsere Mägen schnell zufrieden.

Die Fakten des Tauchganges:

  • Ort: Saxon Reef – Clipper
  • Tiefe: 16 Meter
  • Länge: 42 Minuten
  • Sichtweite: 30 Meter
  • End Druckgruppe: N

Nach dem Frühstück und einer angenehmen Pause ging es dann um Punkt neun Uhr wieder ins Wasser, natürlich wieder in einer neuen Umgebung. Wir alle waren wieder ein wenig aufgeregt, nicht wegen dem Tauchgang selbst, sondern wegen der einfach Ansage von Becks:

„Next time you see the daylight, you’ll be certified Open Water Divers“.
(dt.: Wenn ihr das nächste Mal das Tageslicht sehr, seid ihr zertifizierte Open Water Taucher)

Zum Glück gab es für diesen letzten Tauchgang kaum Skills zu bewältigen. Ratet mal, was als erstes anstand… klar: Maske abnehmen und reinigen. Ansonsten sollte dieser Tauchgang vor allem zur Gewöhnung an die Computer dienen und wir hatten die Aufgabe sowohl Tiefe wie auch Tauchlänge, Druckgruppe und Sicherheitszeit sowie natürlich unsere verbleibende Luft genau zu überwachen und bei festgelegten Grenzen (100bar Luft, 15 Meter Tiefe) entsprechend Becks zu benachrichtigen bzw. nicht weiter zu sinken.
Ansonsten war dieser Tauchgang relativ relaxt, wir sind ein wenig durchs Riff geschwommen und Becks zeigte uns einige Tiere und auch ein paar Korallen. Eine durften wir sogar anfassen – und diese fühlte sich irgendwie schleimig und trotzdem sehr fest an.

Die Fakten des Tauchganges:

  • Ort: Norman Reef – Caves
  • Tiefe: 15 Meter
  • Länge: 31 Minuten
  • Sichtweite: 25 Meter
  • Anfangs Druckgruppe: F
  • End Druckgruppe: S

Nachdem wir dann ein wenig geschwommen waren, kam unsere „Feier“ – standesgemäß unter Wasser. Becks ging reium und jeder sollte einmal ein wenig Jubeln und ihr „Hi5″s geben 😉 Später wurde sie deswegen von ihren Kollegen ein bisschen veräppelt („Hast du deinen Schülern etwa Hi5s gegeben?“). Danach machte Sie dann noch ein paar Fotos zur Erinnerung von der ganzen Gruppe und auch jedem einzelnen, bevor wir dann wieder aufstiegen und über Wasser noch einmal alle herlizlich jubelten und uns einander gratulierten.

Direkt nach dem Tauchgang ging es in den Speisesaal der OceanQuest wo Becks schliesslich die Formalitäten erledigte. Wir alle erhielten vorläufige Tauchausweise und machten ein paar Unterlagen für PADI fertig und mussten natürlich auch unsere Adresse für die richtigen Tauchausweise hinterlegen. Becks beeilte sich hier extra, damit wir auf jeden Fall den elf Uhr Tauchgang mitnehmen konnten.

Für diesen Tauchgang verabredete ich mich dann mit Adam als Tauchpartner (wie bereits bei den beiden vorherigen auch) und mit Julian und Rene als Tauchgruppe. Geplant war es Anfangs gegen die Strömung zu tauchen und dann später mit dieser wieder langsam zurück zu schwimmen und dann beim Boot aufzutauchen. So ganz klappte dies leider nicht. Zwar schwommen wir die ganze Zeit über gegen den Strom, trotzdem kamen wir nach dem Tauchgang etwa 200-300 Meter vom Boot entfernt hoch – bereits im Tauchgebiet eines zweiten Tauchbootes. Der Weg zurück (erneut gegen die Strömung) war dann auch entsprechend anstrengend.
Dafür konnten wir hier allerdings auch viel mehr vom Riff sehen und dieses eigenständig erkunden, was natürlich noch einmal etwas ganz anderes ist als mit einem Guide oder gar Lehrer zu tauchen.

Die Fakten des Tauchganges:

  • Ort: Norman Reef – Caves
  • Tiefe: 12 Meter
  • Länge: 27 Minuten
  • Sichtweite: 25 Meter
  • Anfangs Druckgruppe: D
  • End Druckgruppe: L

Nach unserem ersten, eigenständigem Tauchgang kamen wir vollkommen erschöpft, aber auch überglücklich an Bord der OceanQuest zurück. Dort wurden wir auch bereits erwartet, da man uns weit ab vom Boot auftauchen gesehen hatte. Nach der Anstrengung gab es dann erst einmal eine kleine Pause und ordentliches Mittagessen. Dabei gab es wieder eine Auswahl von verschiedenen vegetarischen und nicht-vegetarischen Mahlzeiten, darunter auch super leckerem Kartoffelbrei (nix Fertig-Packungsbrei) und viel Gemüse.
Die Pause nach den zwei Vormittagstauchgängen ist ja bekanntlich etwas länger, da wir sowohl einen Positionswechsel durchführten als auch der Transfer neuer Passagiere zur OcenQuest und alter zur ReefQuest anstand. Also hatten wir viel Zeit zum relaxen. Leider verließ mich hier auch schon mein Tauchpartner, Adam. Dieser hatte nur eine Nacht gebucht und musste folglich zurück aufs Festland. Beim Transfer konnten wir dann auch noch einmal unsere „Daytripper“ grüssen, die inzwischen auch mit dem Kurs fertig waren. Natürlich hatten die viel Spaß an Bord der OceanQuest verpasst, aber dafür durften Sie dann halt nachts im Hostel schlafen 😉

So kam es dann auch, dass ich meinen vierten Tauchgang an dem Tag in einer dreier Konstellation machte: Julian und Rene übernahmen beide die Rolle des Tauchpartners. Wie bereits beim vorherigen Tauchgang schwammen wir auch dieses Mal wieder gegen die Strömung raus aufs Riff. Der Tauchgang war jedoch schon deutlich entspannter, auch wenn Julian ab und an Mal verschwand weil irgendwo ein toller Fisch zu sehen war. Gegen Ende sahen wir dann noch einen Reefshark, also einen kleinen Riffhai, am Boden liegen.
Als wir dann auftauchten, durften wir feststellen, dass wir gar nicht mal weit weg vom Boot waren und zudem noch im Bereich der Strömung lagen – der Rückweg war dieses Mal also relativ kurz und sehr einfach, da wir die Strömung einfach die Arbeit erledigen lassen konnten.

Die Fakten des Tauchganges:

  • Ort: Norman Reef – Playground
  • Tiefe: 12 Meter
  • Länge: 19 Minuten
  • Sichtweite: 20 Meter
  • Anfangs Druckgruppe: B
  • End Druckgruppe: H

Nach dem Nachmittagstauchgang ging es dann einmal unter die Dusche und anschließend direkt zum Abendessen. Ich denke es ist unnötig erneut zu schreiben, dass das Essen genial war. Wir haben es alle sehr genossen, obwohl wir alle auch aufgeregt waren, denn bald stand unser letzter und aufregendster Tauchgang des Tages an. So kam es auch, dass ich nicht so viel von dem leckeren Essen zu mir nahm, wie ich vielleicht hätte tun sollen, aber ich wollte ungern mit vollem Magen abtauchen und dann womöglich Probleme bekommen.

Um Punkt sieben Uhr wurden dann alle Taucher auf das Sonnendeck gerufen und Becks schickte uns direkt in eine Ecke – wir seien ja ihre Schü-, ääähhh, Graduierten 😉
Alle anderen erhielten dann von ihr eine genaue Einweisung in den kommenden Tauchgang, die veränderten Verhältnisse sowie die Zuweisung zu Guides, falls gewünscht. Gerade zu später Stunde ist besondere Vorsicht im Wasser geboten, und so wurde auch dies noch einmal scherzhaft erwähnt.

Anschließend gab uns Becks eine (deutlich kürzere) Einweisung und wir gingen aufs Tauchdeck und zogen unsere Ausrüstung an. Als zusätzliches Ausrüstungsstück bekam jeder eine Taschenlampe (eine kleine kostenlos oder eine etwas größere für sechs Dollar). Und kurz darauf ging es los – ein Sprung ins dunkle Wasser. Als wir dann auf der Oberfläche schwammen, wirkte das Wasser tatsächlich sehr unheimlich, da man außer ein paar Fischen nichts sehen konnte. Sobald wir dann aber unter Wasser waren, wurde die Sicht besser, denn die OceanQuest produzierte unheimlich viel Licht.

Das Abtauchen war etwas merkwürdig, da man sich schnell sehr schwindelig fühlte und das Gefühl bekam, man würde sich unheimlich schnell im Kreis drehen. Als ich dann aber herunter schaute, sah ich den Riffboden, der sich nur sehr sehr langsam bewegte. Und das Gefühl verschwand.
Der Tauchgang selbst war dann sehr entspannend und ruhig – wir schwebten durch das Riff und die Fischschwärme langsam dahin. Wenn wir etwas weiter weg von der OceanQuest in Richtung Schlucht kamen, wurde es auch schnell sehr dunkel und das Licht unserer Taschenlampen wies uns den Weg. Kaum kamen wir wieder näher an unser Tauchboot, wurde es auch wieder heller. Was aber wohl das genialste war… wir haben unglaublich viele Haie gesehen. Diese zogen dort überall durchs Wasser, vor allem aber bei unserem Tauchboot. So haben wir wieder kleine Riffhaie gesehen, aber auch deutlich größere bis hin zu denen, die man aus den „weißer Hai“ Film kennt. Anders als die Medien einem aber immer glauben machen wollen, sind die Haie nicht aggressiv. Eher im Gegenteil – wenn wir mit unseren Taschenlampen einen der Haie ausmachten dauerte es in der Regel zwischen zwei und fünf Sekunden, bis dieser sich in Windeseile verzog. Obwohl wir also von Haien umzingelt waren, gab es immer nur wenige und nur sehr kurz welche zu sehen.

Die Fakten des Tauchganges:

  • Ort: Norman Reef – Playground
  • Tiefe: 14 Meter
  • Länge: 25 Minuten
  • Sichtweite: 20 Meter (je nach Lichtverhältnissen)
  • Anfangs Druckgruppe: A
  • End Druckgruppe: I

Als wir dann wieder auftauchten, waren wir alle überglücklich und keiner bereute es, diesen Tauchgang unternommen zu haben. Ich denke aber auch, dass viel hier mit unserem super Guide Rebecca zusammen hing, denn Sie hat uns gekonnt an die richtigen Stellen geführt und das ganze trotzdem sehr entspannt durchgeführt.

Nach dieser Aufregung gingen wir dann alle in die Bar der OcenQuest und hingen ein wenig rum, diskutierten und lachten. Zwischendurch gesellten sich noch andere Kollegen von Becks zu uns und so wurde unsere Gruppe langsam größer, bis irgendwann der Skipper vorbei kam und uns höflich daran erinnerte, dass hinter der Bar ja noch Quartiere wären und wir vielleicht unsere kleine Feier auf das Sonnendeck verlagern sollten. Dort saßen wir dann noch eine ganze Weile und redeteten über lustiges, interessantes oder auch nur Quatsch. Nach und nach ging dann einer nach dem anderen ins Bett und ich entschied mich noch ein wenig die Sterne am Bug zu beobachten. Seit dem Ende des Nachttauchganges war hier alles stockfinster, sodass man unglaublich viele Sterne beobachten konnte. Ich sah zudem noch drei Sternschnuppen (davon eine sehr helle) und ging dann nach einem langen aber auch wunderschönen Tag vollkommen erschöpft ins Bett.

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Auf dem Tagesboot, nur zwei Tauchgänge aber viel zu erleben

Anders als an den ersten beiden Tagen ging es am dritten Tag unseres Tauchkurses sehr früh hoch, denn bereits früh am morgen sollte es losgehen. Wir wurden dann auch pünktlich abgeholt und kurze Zeit später ging es schon auf unser Tagesboot. Die „ReefQuest“ fährt jeden Tag aufs neue raus aufs Great Barrier Reef und bietet hier Tagestouren an – ähnlich der, die ich bereits gemacht habe, allerdings stärker auf Taucher fokussiert.

Unseren ersten Tauchgang absolvierten wir im „Norman Reef“ auf dem „Plate Top“. Dieser erste Tauchgang sollte vor allem Spaß machen und für uns als „Gewöhnungsphase“ gedacht sein. Anders als im Pool gibt es in der offenen See nämlich viel mehr zu sehen und zu erleben – oder andersherum: mehr Ablenkungspotential. Also hies es runter gehen, bisschen herum schwimmen und immer schön beim Tauchpartner bleiben. Letztlich gingen wir bis auf neun Meter runter.

Die Fakten des Tauchganges (für die, die es interessiert):

  • Ort: Norman Reef – Plate Top
  • Tiefe: 9 Meter
  • Länge: 22 Minuten
  • Sichtweite: 20-25 Meter
  • End Druckgruppe (PG): C

Nach einer kurzen Pause und einem Ortswechsel ging es dann direkt weiter mit dem nächsten Tauchgang. Wirklich verschnaufen konnten wir nicht, denn die Pause war nur sehr kurz. Der zweite Tauchgang war dann allerdings schon mit einigen Skills verbunden, immerhin wollten wir ja auch schnellstmöglich unseren „Open Water“ Schein haben. Also hieß es mal wieder Maske reinigen, dann mit der alternativen Luftzufuhr des Tauchpartners aufsteigen und zum Schluss den Tauchpartner noch einmal über das Wasser schieben.

Die Fakten des Tauchganges:

  • Ort: Norman Reef – Troppos
  • Tiefe: 9 Meter
  • Länge: 28 Minuten
  • Sichtweite: 20-25 Meter
  • Anfangs Druckgruppe: B
  • End Druckgruppe: I

Nach dem zweiten Tauchgang kam dann bereits der Transfer zur „OceanQuest„, unserem Heim für die kommenden zwei Nächte/ drei Tage. Allerdings kamen nicht alle mit, lediglich vier der anfänglich sieben Tauchschüler wechselten auf die OceanQuest, der Rest hatte sich für reine Tagestouren auf der ReefQuest entschieden.
Für uns gab es an diesem Tag leider keine Tauchgänge mehr, dafür sind wir dann aber alle noch einmal vor dem Abendessen raus aufs Riff, schnorcheln. Die Ansicht dabei war allerdings auch sehr genial, da sich dort unglaublich viele Fische herum treiben.

Anschließend gab es dann das Abendessen. Bei den Mahlzeiten gab es meistens eine Auswahl von vegetarischen und nicht-vegetarischen Mahlzeiten, wobei meistens 6-8 verschiedene zur Wahl standen. Alles, was ich hier gegessen habe, war zudem äußerst gut und mit das Beste Essen, das ich bisher in Australien erhalten habe (vielleicht abgesehen von dem, das ich selbst gekocht habe).
Nach dem Essen beobachteten wir dann noch den Nachttauchgang. Selbst durften wir ja noch nicht runter, da wir hierzu fertig ausgebildete Taucher sein mussten. Allerdings war es auch vom Boot aus spannend anzusehen, wie sich die Lichter der Taschenlampen im Wasser herum bewegen. Das meiste Licht ging natürlich vom Boot selbst aus und so tummelten sich unzählige Fische rund um Bug und Heck.

Nach dem Nachttauchgang gab es dann den Nachtisch – leckeres Vanilleeis, Schokokuchen und andere Süßigkeiten. Herrlich. Den Tag schlossen wir dann mit gemeinsamen Gesprächen bis spät in die Nacht ab.

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Reise Uni / Studium

CESA, Maske verloren, Regulator weg… Pech? Training!

Nachdem wir unseren ersten Tag mit Theorie pauken begannen und erst am Nachmittag in den Pool durften, war dies am zweiten Tag genau entgegen gesetzt. Als wir also beim DSDD ankamen, haben wir direkt unsere Ausrüstung heraus gesucht und alles fertig montiert und getestet. Nach weniger als 20 Minuten waren wir alle bereit für den Pool. Die neue Gruppe der Anfänger ging dagegen direkt in den Schulungsraum – und wir alle waren froh, am Sonntag angefangen zu haben, denn diese neue Gruppe bestand aus etwa 20 bis 25 Schülern. Da ist das Lernen deutlich anstrengender.

Bevor wir jedoch Abtauchen durften, hieß es den zweiten Teil unserer Fitnessprüfung zu bestehen. Leider war dieser zweite Teil nicht so gemütlich wie der erste – es hieß 200 Meter schwimmen.
Dabei spielte die Zeit jedoch keine Rolle, wichtig für den Test ist lediglich, dass man die 200 Meter (bzw. 12 Runden) im Pool schwimmt. Unser Militärspezialist aus dem Irak war natürlich lange vor allen anderen fertig, die meisten anderen beendeten ihren Test jedoch im etwa zur selben Zeit.

Danach gab es eine kurze Verschnaufpause in der uns Rebecca den weiteren Ablauf des Tages erklärte und welche Skills wir zu bewältigen hätten. Nach der kurzen Pause ging es dann auch direkt, Lehrbuchmäßig im 5-Punkte-Abgang, in den 3,5 Meter tiefen Pool. Dort hieß es dann als erstes, mal wieder, Maske abnehmen.
Zunächst nur ein wenig Wasser einlassen und Maske reinigen, anschließend die komplette Maske abnehmen und erneut reinigen. Danach ging es dann wieder hoch ins seichtere Wasser wo wir zusammen mit unserem Tauchpartner einmal durch den Pool schwimmen mussten – ohne Maske. Hauptaugenmerk bei dieser Aufgabe war das Vertrauen in den Tauchpartner, denn dieser musste einen hier führen.

Nach dieser Aufgabe gab es dann ein wenig entspanntes „in der Runde schwimmen“. Gleichzeitig kontrollierte Becks unseren Flossen-Schwimmstil und korrigierte diejenigen, die sich nicht optimal bewegten. Viele, wie auch ich, hatten zuvor noch nicht mit Flossen geschwommen und wären ohne entsprechendes Training im Ozean schnell erschöpft.
Nach dem Schwimmtraining gab es dann einen simulierten CESA (Controlled Emergency Swimming Ascent). Hierbei geht es darum mit dem letzten bisschen Luft im Tank bis zur Oberfläche zu kommen, ohne dabei jedoch gefährliche Verletzungen zu riskieren. Also taucht man auf mit einem langen „Ahhh“-Laut und atmet kontinuierlich aus. Da der Pool viel zu klein ist, haben wir das ganze horizontal geübt.

Nach dem CESA ging es dann wieder ins tiefe Becken herunter, von wo aus wir mit der alternativen Luftzufuhr unseres Tauchpartners auftauchen sollten. Dies ist relativ einfach, der Ablauf muss jedoch auch geübt werden. An der Oberfläche hieß es dann entfernen und wieder anbringen des Gewichtsgürtels und des BCDs. Anschließend war unser Pool Training auch schon wieder vorbei und wir hatten den praktischen Teil unseres „SCUBA Diver“ Zertifikats abgeschlossen. Nun fehlte uns nur noch die Theorie und die vier Tauchgänge im offenen Wasser, um auch das „Open Water“ Zertifikat zu bekommen.

Die Theorie am zweiten Tag war eher langweilig und drehte sich vor allem um die Organisation PADI, die weiteren Möglichkeiten für Zertifikate (z.B. Advanced Diver, Specialised Diver, etc.) sowie andere, ähnliche Themen. Nach der kurzen Theoriephase ging es dann auch direkt ins finale Examen. Es galt erneut Multiple-Choice Fragen zu beantworten, insgesamt 50 Stück an der Zahl und maximal 12 davon durfte man falsch beantworten. Ich bestand mit 47 von 50.

Übrigens hat am Montag auch die Wet Season hier ordentlich eingehalten. Den ganzen Vormittag über bis in den Nachmittag hinein hat es ordentlich geschüttet und das Wasser lief nur so in kleinen Bächen vom Dach herunter. Zum Glück war es gegen Abend wieder trocken, sodass ich ohne übernasse Klamotten heim kam.

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Und jetzt bitte alle mal abtauchen …

Nach meinem Ausflug ins Great Barrier Reef und dem Einführungs-Tauchgang hatte ich mich kurzfristig zu einem Tauchkurs entschieden. Die ersten beiden Tage davon sollten im Pool stattfinden und vor allem aus Grundlagen und Theorie bestehen.

Ich wurde zu einer vollkommen humanen Zeit, um kurz vor zehn Uhr, von meinem Hostel abgeholt. Daraufhin ging es direkt zum Tauchshop „Deep Sea Divers Den„, wo ich den Vormittag mit Theorie verbrachte. Unsere Tauchlehrerin Rebecca brachte den Stoff relativ locker rüber. Meist gab es ein kleines Video von PADI und anschließend ein paar Erklärungen und Fragen von Rebecca.

Am Ende eines jeden Kapitels durften wir dann einen kleinen Test ausfüllen, bei dem das Wissen abgefragt wurde. Der Test war aber eher locker anzusehen, denn wir haben alle Fragen direkt durchgesprochen und bei offenen Fragen diskutiert. Somit war es auch nicht weiter schwierig die Fragen zu beantworten.

Zwischendurch wurden wir dann noch einzeln von der „Schwester“ zur medizinischen Untersuchung abgeholt. Normalerweise gibt es hier eine Untersuchung von einem Doktor und einer Krankenschwester, erstere war jedoch am Sonntag nicht verfügbar und somit übernahm die Schwester sämtliche Tests. Neben einem langem Fragebogen (mit allerhand toller Krankheiten) wurde der Blutdruck, das Gewicht sowie die Größe untersucht. Natürlich gab es auch einen Urintest und eine Untersuchung der Ohren. Wenn man diese nämlich nicht „ausgleichen“ (equalize) kann, darf man nicht tauchen.

Nach dem Okay ging es dann für mich direkt zum Abschlusstest des ersten Tages. Wir bekamen eine Mappe mit Fragen und mussten auf unserer Akte jeweils die richtigen Antworten ankreuzen – ähnlich einem Führerscheintest. Hierbei waren wir auch tatsächlich auf uns allein gestellt. Am Ende bestanden alle diese erste Prüfung und wir durften zum Mittagessen nach McDonalds aufbrechen.

Nach dem Mittagessen war es dann endlich soweit:
Wir bekamen unsere Wetsuits, unsere Gewichtsgürtel und natürlich Maske, Schnorchel und Flossen. Der Tank mitsamt BCD (Buoyancy Control Device) wurde bereits bereit gelegt – es lag nun allerdings an uns alle Einzelteile zu montieren. Rebecca machte dies einmal vor und lies es uns dann zwei Mal wiederholen. Anschließend gab es eine Endkontrolle von Ihr und wir durften uns für den Pool anziehen.

Der erste Tag im Pool bestand dann auch eher aus einfachen Aufgaben. Wir verbrachten die gesamte Zeit im flachen Bereich. Dieser ist etwa 1,50 Meter tief. Zu den Grundlagen gehörte hier zum Beispiel das wieder beschaffen des Regulators (Atemstück), das Entfernen von Wasser in der Maske (tatsächlich eine der wichtigsten Fähigkeiten) sowie ein paar Punkte wie man seinem Tauchpartner (Buddy) unter Wasser hilft.

Da wir relativ fix mit unseren Skills (Aufgaben) durch waren, beendeten wir den Tag mit dem ersten „Fitnesstest“. Dieser ist eigentlich für den zweiten Tag vorgesehen – aber was man schon früher erledigen kann 😉

Der Test selbst besteht aus dem freien „schweben“ an der Wasseroberfläche. Man muss sich nicht bewegen, nicht schwimmen – das Ziel ist es schlichtweg für zehn Minuten im tiefen Wasser an der Wasseroberfläche zu bleiben. Letztlich fingen wir an in der Zeit ein Rätsel an Becks zu stellen und uns köstlich über ihre Lösungsansätze zu amüsieren.

Nach diesem Test war der Tag dann auch schon vorbei. Insgesamt hatte ich unheimliches Glück, denn meine Tauchgruppe bestand aus gerade einmal sieben Tauchschülern und einer jungen (attraktiven) Tauchlehrerin. Dadurch hatten wir auch durchgehend viel Spaß und sind mit unseren Aufgaben stets schnell voran gekommen.

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Ein Traum geht zu Ende… aber mit einem Festival der Erlebnisse

Bereits vor meinem Ausflug ins Great Barrier Reef hatte ich überlegt, wie ich nun weiter komme und was ich mit meinen verbleibenden Wochen anstelle. Ich wusste, dass ich bis Silvester gerne wieder in Sydney sein wollte, um dieses mit meinen Freunden dort zu feiern. Aber bis dahin? Tja, da war irgendwie kein Plan da.

Ein Gespräch mit dem freundlichen Angestellten der Gilligan’s Reiseagentur brachte dann den Plan zu Tage, doch einfach eine Safari von Darwin durch das „Red Center“ bis nach Adelaide zu machen – denn dies wäre für mich ein krasser Unterschied zu meinen bisherigen Eindrücken von Australien. Leider ist diese zweiwöchige Safari aber auch nicht ganz billig.

Nach meinem Ausflug ins Riff wollte ich dann aber auch wohl gerne mehr davon erleben, also informierte ich mich über Tauchmöglichkeiten in und um Cairns und zog auch dies in Erwägung. Es gibt hier verschiedene Angegbote von Kursen mit nur zwei bis drei Tagen hin bis zu mehrwöchigen Ausflügen, kostenmäßig sind diese allesamt sogar in Ordnung. Auch hier war einiges interessantes dabei.

Ich besprach mich deswegen auch noch einmal mit meinem Mitbewohner Daz, der ja bereits viel von Australien gesehen hat. Von ihm kam klar die Empfehlung für die Safari. Er meinte auch, dass der Preis vollkommen in Ordnung sei und ich bei einer Selbst organisierten Tour deutlich teurer weg käme und deutlich weniger sehen würde. Ich prüfte das trotzdem mal nach und kam dann auch zum selben Schluss.

Letztlich habe ich mir dann die beiden Programme, die ich am interessantesten fand, noch einmal genau angesehen und auch mit meinen zur Verfügung stehenden Tagen verglichen. Die Entscheidung kam dann relativ spontan und kurz. Ich wollte an sich nur die Verfügbarkeit der Programme von der Agentur prüfen lassen, es stellte sich dann jedoch heraus, dass ich perfekt beide (!!!) machen kann, und trotzdem am 27. Dezember in Adelaide bin. Also perfekt.

Jetzt werde ich zunächst einen Scuba-Tauchkurs mit PADI Open Water Diver Zertifizierung machen. Dabei werde ich zunächst zwei Tage jeweils Theorie büffeln und dann im speziellen Pool das ganze Wissen anwenden. Danach geht es dann für drei volle Tage raus auf das Great Barrier Reef. Ich werde direkt auf dem Boot leben und von dort aus insgesamt neun Tauchgänge unternehmen, darunter vier Lerntauchgänge, einen Nachttauchgang (der auch bereits für das Advanced Zertifikat angerechnet werden kann) und einige Fun-Tauchgänge.

Danach geht es dann nach einem Tag Ruhe per Flugzeug nach Darwin wo ich am Tag drauf früh morgens zur großen Safari aufbreche. Es geht zunächst in die Umgebung von Darwin zu einer viertägigen Camping-Safari und dann mit einem Bus weiter durch das Nothern Territory in Richtung Alice Springs. Von dort aus geht es dann zum Uuluru (früher: Ayers Rock), wo wir dann auch in den berühmten „Swags“ übernachten, und dann weiter durch die Wüste Australiens in Richtung Adelaide.

Ich werde unter anderem auch eine unterirdische Stadt besuchen, in der früher nach Opalen gesucht wurde. Dort werden wir in einem unterirdischem Hostel übernachten und selbst nach Opalen suchen dürfen. Aber natürlich gibt es noch viele, viele weitere Stopps.

Es wird also noch einmal richtig spannend, bevor ich dann mit meinem Auffenthalt im Paradies durch bin und, leider, wieder in Richtung Deutschland abreisen muss. Mit im Gepäck habe ich dann einige tausend unbearbeitete Fotos, viele Erinnerungen und noch mehr neue Freund- und Bekanntschaften.

Und ja, ich will euch neidisch machen!
Ich darf das!
Ich habe 10 Jahre darauf gewartet und hin gearbeitet.