Kategorien
Reise

Eine Stadt im Norden, ein Monsun am Morgen, eine Reise ohne Sorgen

Hey, der Titel reimt sich heute ja mal – irgendwie habe ich aber das Gefühl, ich sollte das lieber sein lassen. Ich hatte mich auf die Reise von Cairns nach Darwin eingestellt. Am Freitag habe ich einfach mal gefaulenzt, da ich wegen der Tauchgänge eine minimale Pause von 18 Stunden einlegen musste. Also sicherheitshalber einen ganzen Tag ausgesetzt.

Nun sollte es also wieder los gehen, der Transferbus holte mich früh am Morgen ab und ich wurde zum Internationalen Terminal gebracht. International deswegen, da mein Flug von Cairns über Darwin nach Singapur geht und daher von diesem Terminal und nicht dem Domestic abfliegt. Ich hatte vorab ja bereits mit einigen über Darwin gesprochen, darunter auch ein paar Einwohnern. Ich erwartete deswegen auch ein bis zwei Regengüsse am Tag, aber auch sehr heißes und drückendes Wetter.

Kurz nach dem Checkin dann die böse Nachricht:
Unser Flug wurde bis auf unbestimmte Zeit aufgeschoben. Der Flug selbst braucht nur etwa zwei Stunden, allerdings gab es am Samstag Morgen über dem Flughafen von Darwin monsunartige Regenfälle und somit war die Start- und Landebahn vollkommen überschwemmt. Kein Flugzeug durfte starten oder landen und die lokalen Nachrichten sprachen davon, dass innerhalb von nur einem Tag so viel Regen herunter kam, wie sonst im gesamten Januar. Ich bereitete mich also auf eine lange Wartezeit vor.

Im Buchladen auf dem Flughafen entdeckte ich dann ein schönes, dickes Buch von J.R.R. Tolkien. Ich wollte den Herrn der Ringe schon lange mal lesen und nun hatte ich hier für etwa 30 Euro ein Buch mit allen drei Büchern in der „Taschenbuch“-Variante und im Original-Englisch. Nungut, bei über 1.500 Seiten ist das Buch nicht mehr wirklich ein Taschenbuch, aber in jedem Fall genug Lesestoff für die kommenden Woche.

Der Flug selbst hatte letztlich drei Stunden Verspätung und kam dann etwa zwei einhalb Stunden verspätet in Darwin an. Das Flugzeug selbst war überraschend neu, allerdings ohne jegliche First oder Business Class. Einziges Manko… man sollte hier für alles extra zahlen, selbst für ein einfaches Glas Wasser. Also lieber drauf verzichtet und gelesen.

In Darwin angekommen erwartete mich dann nicht etwa Sonnenschein und Hitze, sondern viel, viel Regen und ein paar Gewitter. Da ich auch relativ spät ankam, konnte ich von Darwin nicht wirklich etwas sehen und blieb dann im Hostel. Allerdings gab es hier auch eine neue Zeitzone… genau 1,5 Stunden weniger als in Queensland und somit 8,5 Stunden Unterschied zu Deutschland.

Mein Hostel, das Melaluca, ist angeblich eines der neuesten in Darwin. Dafür war mein Zimmer allerdings in relativ schlechtem Zustand. Auch meine Zimmermitglieder waren sehr strange, so war einer bereits bei meiner Ankunft derart betrunken, dass dieser nicht einmal mehr sprechen konnte (und sich in der Nacht irgendwann aussperrte). Einzig schönes am Hostel selbst war der große Pool und Spa Bereich, der allerdings bei Regen eher unattraktiv war.

Außerdem traf ich hier noch ein paar Reisegefährten wieder, mit denen ich mich dann noch ein wenig unterhielt.

Kategorien
Reise

Probleme über Probleme… ein Pechstart in Cairns?

Nach meinem eigentlich viel zu kurzem Auffenthalt in Townsville bin ich inzwischen in Cairns angekommen. Hier erwarten mich zwei bereits gebuchte Touren und noch eine ganze vielzahl anderer, möglicher Aktivitäten. Cairns ist in Australien als die „Backpacker“ Stadt bekannt… ich darf mich überraschen lassen.

Die Anreise war eher kühl. Die Klima vom Bus lief dieses Mal, dafür hatten wir aber dann einen Fahrer, der es überhaus genau nahm. Wer nicht wirklich direkt auf seinem Sitz saß, bekam Ärger. Und das, obwohl der Bus mal wieder weniger als halb voll war. Zum Glück dauerte die Fahrt dann nur knappe fünf Stunden. Da fällt mir gerade auch auf, wie sich mein Eindruck von Zeit und Reisezeit bereits geändert hat. Vor einem halben Jahr hätte ich eine Busfahrt von 5-6 Stunden noch als lang empfunden, jetzt sehe ich es als Kurzstrecke 😉

In Cairns angekommen waren dann vier Vertreter von Hostels am Terminal. Eigentlich wollte ich ja im Northern Greenhouse oder dem Backpackerresort Gilligan’s einchecken, aber ich hab mich dann doch von einem jungen, netten Mann überzeugen lassen mit ins „Woodduck“ zu kommen – fataler Fehler!
Nach dem Checkin ging ich auf mein Zimmer, ein 12 Bett Dorm, und wurde von einer unglaublichen Unordnung empfangen. Ein Blick ins „Badezimmer“ offenbarte eine leckende/kaputte Dusche und eine arg derangierte Toilette. Als ich dann mein Bett anschaute, fielen mir direkt einige merkwürdige Flecken auf dem Kissen und dem Bettlacken auf. Entweder waren dies Blutrückstände oder aber andere, menschliche Ausscheidungen. Leider hatte zu diesem Zeitpunkt die Rezeption eine Mittagspause, somit hieß es für mich zwei einhalb Stunden warten.

Kaum hatte die Rezeption wieder geöffnet, habe ich mich beschwert, da ich in so einem Hostel schlichtweg nicht bleiben wollte. Auf die Nachfrage, was denn sei, habe ich dann begonnen die Flecken in der Wäsche zu beschreiben. Bevor ich überhaupt weiteres sagen konnte, wurde ich unterbrochen und ein Mitarbeiter gerufen, der die Wäsche austauschen sollte. Man wäre ja stolz darauf, dass das Hostel extrem sauber ist und alle Räume täglich gereinigt werden.

Der Mitarbeiter war dann auch ein wenig verstimmt, tauschte die Wäsche unter den Augen der Chefin aber aus. Diese erklärte mir dann noch, dass die Flecken kein Dreck wären, sondern vom Waschen kämen. Das wäre halt so. Schön. Die neue Wäsche hatte ähnliche Flecken. Ich bat erneut um vorzeitiges Auschecken, da ich in einer derartig dreckigen und herunter gekommenen Umgebung nicht übernachten wollte, jedoch ohne Erfolg.

Kurzerhand packte ich dann meine sieben Sachen und bin rüber zum Resort Gilligan’s gezogen. Dies hatte ich in den zwei einhalb Stunden Wartezeit bereits ausfindig gemacht. Dort gab es dann auch noch ein Bett in einem schicken 4er Zimmer für mich, zwar etwas teurer (30 Dollar pro Nacht), dafür aber auch deutlich komfortabler und sauberer. Am Gilligan’s gibt es nichts auszusetzen, sondern nur zu loben. Die im Internet erwähnten „Bedbugs“ kann ich selbst nicht bestätigen. Aber bei mehr als 700 Betten werden natürlich immer die negativen Kommentare überwiegen.

Am nächsten Morgen habe ich dann noch einmal beim Woodduck nachgefragt und direkt ausgecheckt, ich war ja kurz nach acht Uhr dort. Die gute Chefin hat mir dann auch fix meine Schlüssel-Kaution gegeben und sich auf eine „No Refund“ Klausel bezogen. Nach dem Satz drehte Sie sich ihrem Computer zu und ignorierte mich. Meinen Einwurf, ich habe ja keinen Vertrag unterschrieben und auf den Hausregeln und in der Rezeption wäre auch nirgends von einer solchen Klausel die Rede, kommentierte Sie nicht. Ich bekam nur Schweigen.

Meine Entscheidung war dann letztlich simpel… ich lass mir den Urlaub von einer solchen „Klein-kriminellen“ nicht vermiesen, sondern werde umso mehr Spaß haben. Hoffentlich ist damit meine kleine Pechsträhne zu Ende und ich kann die restlichen Tage genießen. Morgen geht es schon einmal in den Regenwald… mit einer Seilbahn rein und einer nostalgischen Eisenbahn wieder heraus.

Kategorien
Reise

Airlie Beach – kleine Kinder feiern, eine Badelagune und eine Straße

Direkt nach meinem Fraser Auffenthalt ging es am Tag drauf in Richtung Airlie Beach und wieder einen Schritt näher an mein Ziel „Cairns“. Airlie Beach selbst ist vor allem ein Sprungbrett für Tripps zu den „Whitsundays“ und dort insbesondere viele Segeltouren.

In der Woche, in der ich dort war, war jedoch alles ein wenig anders, denn es war „Schoolies Week“. Das ganze ist ein wenig mit der deutschen Tradition der Abifahrten vergleichbar. Nach den finalen Examen gehen die australischen Abschlussschüler für eine Woche an einen Urlaubsort, hier vor allem der Gold Coast und Surfers Paradise – aber eben auch Airlie Beach.

Dort geht es dann vor allem um drei Dinge: Alkohol, Sex und die eigene Unabhängigkeit. Man sieht deswegen auch sehr viele, betrunkene Jugendliche überall und vor alle die jungen Mädchen sind „besonders offen“. Die Jugendlichen sind dabei in aller Regel zwischen 16 und maximal 18 Jahren alt.
Wer kein Schoolie ist, kommt dann allerdings auch nicht in die offiziellen Feten und Veranstaltungen rein. Für Airlie Beach bedeutete dies, dass etwa ein Drittel der Bars und Clubs für ältere Jahrgänge nicht zugänglich waren.

Abgesehen davon hat Airlie nicht wirklich viel zu bieten. Es gibt einen Strand, an dem man wegen Quallengefahr nicht schwimmen sollte, sowie eine Straße mit verschiedenen Geschäften und Restaurants. Dazu gibt es am Strand noch eine künstliche „Lagune“, im Prinzip ein großer, öffentlicher Pool.

Mein Hostel war sehr schön. Ich hatte mich hier am Transit Terminal an eine der jungen Damen gewendet und hatte auch Glück, dass noch ein Zimmer frei war. Einen Tag später bei meiner Abreise war das Hostel bereits ausgebucht.
Das Hostell selbst bestand aus zwei Hütten mit verschiedenen Zimmern und Badezimmern sowie einem zentralen Haus mit Rezption, Küche, Pool und Hauseigener Bar. Das Zimmer selbst war sehr sauber und aufgeräumt, sodass ich dort auch gerne geschlafen habe.

Kategorien
Reise

Brisbane, Queensland und das tropische Wetter

Mit jedem Tag scheine ich den Tropen näher zu kommen. Die Temperaturen steigen inzwischen zwar nicht mehr wesentlich an (mal abgesehen von den 39 Grad in Nimbin), allerdings nimmt die Luftfeuchtigkeit drastisch zu, je weiter ich in den Norden vorstoße. Heute hat es mich nach Brisbane verschlagen, der „Hauptstadt“ vom Staat Queensland.

Der Bus war dieses Mal gar nicht so schlecht, allerdings noch immer nicht so gut wie mein erster von Sydney nach Coffs Harbour – aber nungut. Ich hatte nun erstmals auch kein Hostel vorab gebucht und mich stattdessen auf die Werbenden am Transit-Terminal verlassen – tja, dumm gelaufen. Waren in Coffs Harbour und Byron Bay noch alle Hostels vertreten, war ich in Brisbane ganz allein – weit und breit keine Hostelwerber. Tja, in einem Reiseheft hatte ich von einem Hostel in der Nähe des Terminals gelesen… also losgezogen und gesucht. Ich glücklicher bin natürlich erst einmal in die vollkommen falsche Richtung gelaufen und bekam außer einem YMCA, welche ich aus Überzeugung nicht buchen werde, keinerlei Hostels zu sehen. Nachdem ich dann umgedreht bin, kamen gleich mehrere. Ich hab mir dann die Außenwerbung und die Gebäude angesehen und mich für das „City Backpackers“ entschieden. Dort gab es dann auch noch ein Bett in einem 6er Zimmer – perfekt.

Das Hostel selbst ist äußerst interessant. Zwar liegt dieses nicht mehr ganz im CBD, etwa zehn Minuten Fussmarsch sind hier schon notwendig, dafür bietet das Hostel aber allerhand andere Vorzüge. Unter anderem gibt es hier eine eigene Bar, einen Dachterrassenpool und kostenoses W-LAN. Auch einen „kleinen Kinosaal“ gibt es, in dem mehrmals täglich aktuelle Filme (meist neue DVDs) gezeigt werden und zwischendurch auch einfach mal Nachrichten laufen. Die Zimmer sind schön eingerichtet, eigentlich normaler Standard, allerdings fast alle relativ ruhig (trotz Bar im Zentrum des Hostels) – ganz anders also als in Byron Bay. Von den drei Terrassen hat man einen guten Überblick über Brisbane und den Fluss und kann am Abend schön abkühlen und chillen. Genau richtig. Leider scheinen hier die Gäste mal wieder etwas verschlossener – aber gut, dafür kann das Hostel nichts. Ich habe ein Zimmer mit drei Briten und einer Schwedin.

Von Brisbane selbst habe ich heute noch fast nichts sehen können, da ich heute meine Wäsche waschen musste – die stank nach mittlerweile fünf Tagen schon ordentlich und so wurde es einfach Zeit. Morgen werde ich dann einmal die botanischen Gärten und den CBD erkunden, bevor es dann am Freitag weiter in Richtung Hervey Bay geht, dem Sprungbrett zu Fraser Island.

Auf meinem Rückweg werde ich aber auf jeden Fall noch einen Stopp in Surfers Paradise einlegen müssen, denn hier gibt es gleich ein halbes dutzend Themenparks, unter anderem auch zwei Wasserparks. Mal schauen ob ich die Zeit finde ein paar davon zu besuchen 😉

Kategorien
Reise

Rundfahrt mit dem Kanu und erster australischer Sonnenbrand

Nun ist auch der zweite Tag meines Auffenthalts in Coffs Harbour zu Ende und ich befinde mich inzwischen wieder im Bus in Richtung Byron Bay, der Partyhochburg im Nordosten von NSW.

Gestern habe ich mich dann dch relativ früh aus den Federn gehoben und bin mit Patrick, dem jungen deutschen Backpacker, auf den Fluss raus. Das Hostel bietet nämlich allen Gästen die kostenlose Nutzung der eigenen Kanus an. Einzig der Transport über die Hauptstraße ist ein bißchen abenteuerlich, aber auch das haben wir dann gleich zwei Mal gut hinbekommen.

Also ging es dann zur abnehmenden Flut raus auf den Fluss. Wir hatten leider nur etwa zwei Stunden Zeit, da danach die Ebbe zu stark gewesen wäre und wir womöglich nicht mehr bis zur Anlegestelle gekommen wären. Wir haben uns dann entschlossen vom Hostel aus in Richtung Botanischer Garten zu fahren.

Sobald man den Steg hinter sich gelassen hat, fühlt man sich ganz anders:
Abgesehen von einer Brücke und einer Überlandleitung sieht und hört man nichts von der „Zivilisation“ die einen umgibt. An beiden Seiten ist das Ufer zugewachsen, nur gelegentlich kann man Trampelpfade erahnen. Dazu gibt es ein Konzert der verschiedensten Tiere, vor allem Zierpen von Grillen (und ähnlichen Tieren) und Vogelgezwitscher. Aber auch Fische hört man immer mal wieder, wenn diese aus dem Wasser heraus schiessen. Das Gefühl dort auf dem Fluss war schon gewaltig.

Später habe ich dann im Hostel leider bemerkt, dass ich meinen ersten, australischen Sonnenbrand erhalten habe, leider auch etwas heftiger. Ich hatte mich zwar morgens gut eingecremt, hatte aber meine Beine vergessen. Diese sind normal ja gut durch die starke Behaarung geschützt und bekommen ohnehin nicht so viel Sonne ab wie Nacken und Arme, aber im Kanu relativiert sich das dann leider schnell. Nun habe ich statt braunen Beinen erst einmal rote. Also heißt es in den kommenden Tagen ordentlich eincremen und die direkte (Mittags-)Sonne meiden.
Ausgerechnet jetzt, wo ich doch von Byron Bay aus zu einem Surfcamp wollte…