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Reise

Brisbane, Queensland und das tropische Wetter

Mit jedem Tag scheine ich den Tropen näher zu kommen. Die Temperaturen steigen inzwischen zwar nicht mehr wesentlich an (mal abgesehen von den 39 Grad in Nimbin), allerdings nimmt die Luftfeuchtigkeit drastisch zu, je weiter ich in den Norden vorstoße. Heute hat es mich nach Brisbane verschlagen, der „Hauptstadt“ vom Staat Queensland.

Der Bus war dieses Mal gar nicht so schlecht, allerdings noch immer nicht so gut wie mein erster von Sydney nach Coffs Harbour – aber nungut. Ich hatte nun erstmals auch kein Hostel vorab gebucht und mich stattdessen auf die Werbenden am Transit-Terminal verlassen – tja, dumm gelaufen. Waren in Coffs Harbour und Byron Bay noch alle Hostels vertreten, war ich in Brisbane ganz allein – weit und breit keine Hostelwerber. Tja, in einem Reiseheft hatte ich von einem Hostel in der Nähe des Terminals gelesen… also losgezogen und gesucht. Ich glücklicher bin natürlich erst einmal in die vollkommen falsche Richtung gelaufen und bekam außer einem YMCA, welche ich aus Überzeugung nicht buchen werde, keinerlei Hostels zu sehen. Nachdem ich dann umgedreht bin, kamen gleich mehrere. Ich hab mir dann die Außenwerbung und die Gebäude angesehen und mich für das „City Backpackers“ entschieden. Dort gab es dann auch noch ein Bett in einem 6er Zimmer – perfekt.

Das Hostel selbst ist äußerst interessant. Zwar liegt dieses nicht mehr ganz im CBD, etwa zehn Minuten Fussmarsch sind hier schon notwendig, dafür bietet das Hostel aber allerhand andere Vorzüge. Unter anderem gibt es hier eine eigene Bar, einen Dachterrassenpool und kostenoses W-LAN. Auch einen „kleinen Kinosaal“ gibt es, in dem mehrmals täglich aktuelle Filme (meist neue DVDs) gezeigt werden und zwischendurch auch einfach mal Nachrichten laufen. Die Zimmer sind schön eingerichtet, eigentlich normaler Standard, allerdings fast alle relativ ruhig (trotz Bar im Zentrum des Hostels) – ganz anders also als in Byron Bay. Von den drei Terrassen hat man einen guten Überblick über Brisbane und den Fluss und kann am Abend schön abkühlen und chillen. Genau richtig. Leider scheinen hier die Gäste mal wieder etwas verschlossener – aber gut, dafür kann das Hostel nichts. Ich habe ein Zimmer mit drei Briten und einer Schwedin.

Von Brisbane selbst habe ich heute noch fast nichts sehen können, da ich heute meine Wäsche waschen musste – die stank nach mittlerweile fünf Tagen schon ordentlich und so wurde es einfach Zeit. Morgen werde ich dann einmal die botanischen Gärten und den CBD erkunden, bevor es dann am Freitag weiter in Richtung Hervey Bay geht, dem Sprungbrett zu Fraser Island.

Auf meinem Rückweg werde ich aber auf jeden Fall noch einen Stopp in Surfers Paradise einlegen müssen, denn hier gibt es gleich ein halbes dutzend Themenparks, unter anderem auch zwei Wasserparks. Mal schauen ob ich die Zeit finde ein paar davon zu besuchen 😉

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Leben

Probleme, Gedanken und ne‘ neue Bleibe

So, heute (d.h. vor etwa 3 Stunden) bin ich in meine neue Unterkunft gezogen. Das ganze ist eben das erwähnte Apartment im 53. Stock eines Wolkenkratzers in der City. Insgesamt sollen hier 8 Personen leben, 4 Frauen und 4 Männer. Eben jene zwei Männer, die ich bereits in den letzten Tagen ein wenig besser kennen gelernt habe, sind nun vorzeitig ausgezogen (Geld ist aufgebraucht & keine Arbeit gefunden), daher kenne ich nun eigentlich nur noch eine einzige Person hier, eine junge Dame.

Just in diesem Moment sitze ich jedoch Mutterseelenallein im Wohnzimmer des Apartments. Außer der Waschmaschine und dem Verkehr auf der Pitt Street hört man nichts. Und irgendwie ist mir zum ersten Mal seit der Ankunft in Sydney mulmig…

Vielleicht liegt das mulmige Gefühl aber auch an der „verlorenen“ EC-Karte. Ob Sie nun wirklich verloren gegangen ist, oder aber geklaut wurde, kann ich nicht mehr nachvollziehen. Gestern Abend noch habe ich mir ein wenig Geld damit am Westpac Automaten gezogen. Leider hatte der Automat offensichtlich nicht genug Geld, ich bekam hier immer wieder die Meldung „insufficient Funds“. So muss ich am 27. noch 30 Dollar zur Miete nachzahlen.
Als ich heute Morgen dann versuchte, mit meiner Spar-Karte das restliche Geld zu ziehen, bekam ich schlichtweg die Meldung, dass mir dies verweigert wird und ich mich bitte bei meiner Bank melden soll. Na super.

Nun muss ich bis 16 Uhr Ortszeit warten, um dann das nicht gerade günstige Gespräch nach Deutschland zu führen und heraus zu finden, was hier abgeht. Eigentlich sollte es sowohl mit der EC-Karte, als auch der Spar- und Kreditkarte möglich sein, an den Westpac Automaten Geld zu ziehen. Genügend Deckung ist auf den Automaten ebenfalls vorhanden. Warum nun also diese Sperre ist für mich nicht nachvollziehbar. Es heißt also erst einmal abwarten.
Bei dieser Gelegenheit werde ich dann direkt mal meine EC Karte als vermisst melden. Wie lange wohl eine Nachsendung nach Australien dauert?

Nun, ich sagte ja bereits, dass ich mich ein wenig mulmig fühle. Woran das nun genau liegt, kann ich nicht sagen. Sicherlich ist es eine Mischung aus allem. Das erste Mal in einer „eigenen Bude“. Das „Leben im 53. Stock“. Die „verlorene“ EC-Karte. Die „Auszahlungssperre“ am Westpac Automaten. Ja, und natürlich realisiert man so langsam, dass es noch einige Tage dauern wird, bis dann irgendwann die Heimreise ansteht. So schön Sydney auch ist, so sehr muss ich mich dann auch erst einmal an die neue Situation gewöhnen.

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Leben

Ein dekadentes Leben? Oder doch normal?

Ich könnte nun davon schwärmen, wie toll das Leben in Sydney sein wird. Ein Apartment im 53. Stockwerk eines 55 Stockwerke hohen Wolkenkartzers, freie Nutzung vom Hausinternem Schwimmbad, Sauna, Squash-Raum, Fitnessgeräten und nicht zuletzt dem großzügigem Jakuzzi – natürlich alles in hervorragender Aussicht im 23. Stockwerk.
Drei Balkone für atembraubende Aussichten über Sydney… Ja, man könnte meinen das ist ein dekadenten, überschwängliches, luxuriöses Leben.

Doch dann, auf der anderen Seite… es gibt zwei Schlafzimmer, in jedem befinden sich zwei Doppel-Hochbetten, also je vier Personen pro Zimmer, dazu zwei Badezimmer und ein Lebens- bzw. Auffenthaltsraum mitsamt Küche. Etwa 16m² zum Schlafen für vier Personen und und 20m² zum „Leben“ für acht Personen. Dazu eine Miete von umgerechnet etwa 93€ pro Woche und Person, also ca. 396€ im Monat. Damit werde ich für das Bett mehr als doppelt so viel zahlen, wie ich in der Vergangenheit für mein Zimmer im Bremer Studentenwohnheim gezahlt habe!

Ich habe heute eine neue Unterkunft gefunden!

Die Gefühle sind gemischt. Einerseits werde ich ab Donnerstag mit einer vollkommen gemischten Truppe von jungen Erwachsenen zusammen kommen und sicherlich viele, neue Bekanntschaften und Erfahrungen sammeln können, andererseits bedeuten derart viele Personen vollkommen verschiedener Herkunft auch ein enormes Konfliktpotential. Wie werde ich mit dieser neuen Situation zurecht kommen? Wie werden meine „Flatmates“ auf mich reagieren?

Für die Unterkunft spricht definitv der günstige Preis. Die Unterkunft ist zwar rund 20$ teurer wie mein derzeitiges Hostel, dafür allerdings auch deutlich zentraler (die Wohnung ist sozusagen Downtown, nicht einmal zehn Minuten Fußmarsch vom Hafen) und luxuriöser. Allein das große Schwimmband mit Sauna und Jakuzzi sowie die Sportanlagen sind sehr überzeugend und dürften die Differenz mehr als wett machen. Zudem scheinen die zwei Hauptmieter, beides Franzosen, sehr freundlich.

Ich bin sehr gespannt auf diese Erfahrung und freue mich schon auf das erste Bad im 23. Stock, direkt oberhalb der Pitt Street in Central Sydney. Ich freue mich schon drauf …