Kategorien
Reise

Farewell, ein besonderer Abschied und eine enorme Zahl

Der dritte Tag an Bord der OceanQuest stellte nun leider auch unseren letzten dar. Am Abend würde ein Großteil unserer Truppe wieder in ihren Hostels schlafen und von den Erlebnissen der vergangenen Tage träumen. Noch war es aber nicht soweit. Eigentlich hatte ich ja vor am letzten Tag auszuschlafen und den ersten Tauchgang schlichtweg zu überspringen, dann bin ich aber doch um kurz vor sechs aufgewacht.

Also ging es mit Rene beim frühen Tauchgang als Tauchpartner runter. Sein vorheriger Tauchpartner Julian hatte sich von vornherein für einen Advances Kurs entschieden und verbrachte somit nicht nur einen Tag mehr auf der OceanQuest, sondern fing ab dem 5. Tag auch mit seinen Advances Kursen (an Bord natürlich) und Tauchgängen an – somit konnten Rene und ich zusammen runter.

Vor unserem Tauchgang haben wir uns das Briefing genau angehört und dann noch einmal durchgesprochen, wie und wo wir tauchen wollen. Klar war, dass wir bereits früh tief runter gehen wollten, um dann bei den späteren Tauchgängen nicht in Probleme zu kommen. Letztlich tauchten wir entlang der Ankerkette bis auf etwa 16 Meter herab und schwammen dann rüber zum Riff. Die Strömung war zum Glück relativ mild, sodass der Tauchgang sehr entspannt verlief. Im Riff selbst haben wir uns dann zu den seichteren Gebieten bewegt und so den großen zweiten Teil des Tauchganges in einer „Tiefe“ von ein bis drei Metern verbracht. Die Korallen und Fische hier waren allerdings allesamt sehr farbenfroh und schön. Zwischendurch gab es bei uns beiden ein paar Orientierungsschwierigkeiten, allerdings konnten wir diese durch kurzes Auftauchen schnell lösen. Bei gerade einmal drei Metern ist dies ja auch kein Problem. Kleiner Bonus gleich zu Beginn: Ein Tiegerfisch direkt unterhalb des Bugs des Schiffes, der dann auch gleich für ein Foto posierte (was dann aber doch nicht sooo gut zu erkennen ist).
Außerdem bin ich mit weniger Gewichten getaucht als zuvor, um meine Schwebefähigkeiten weiter zu trainieren. Und Rebecca lag mit ihrer Vermutung auch richtig, langsam kam ich in den richtigen Rhytmus und konnte mit einem Gewicht weniger als zuvor runter.

Die Fakten des Tauchganges

  • Ort: Norman Reef – PlaygroundTiefe: 16 Meter
  • Länge: 22 Minuten
  • Sichtweite: 15-20 Meter
  • End Druckgruppe (PG): F

Nach dem Tauchgang am Morgen gab es dann wieder ein super leckeres Frühstück. Dieses Mal hatte der Koch Pfannkuchen vorbereitet. Ob es daran lag, dass ich am Abend zuvor mit ihm gescherzt hatte und über die tollen, amerikanischen Pancakes gesprochen habe, weiß ich nicht – aber er hatte sich mal wieder selbst übertroffen und uns ein sehr leckeres Frühstück serviert. Nach drei Pfannkuchen und zwei Toast war ich dann fast zu voll für den nächsten Tauchgang. Natürlich wechselten wir auch wieder die Position während des Frühstücks, sodass wir die kommenden zwei Tauchgänge in neuer Umgebung durchführen konnten.

Der zweite Tauchgang wurde wieder mit Rene als Tauchpartner unternommen. Bei diesem Riff gab es fast keine Strömung, was das Tauchen natürlich noch interessanter machte. Zudem gab es in diesem Riff ein paar sehr interessante Unterwasserschluchten, an denen wir entlang tauchten. Dort gab es dann auch immer wieder Fische, die sich versteckten oder am Riff entlang schwommen. Ich konnte hier noch ein paar letzte, sehr beeindruckende Fotos schießen, bevor ich die Kamera dann abgeben musste weil meine Mietzeit vorrüber war. Man merkte allerdings auch stark, dass wir langsam mehr Erfahrung bekamen und gelassener beim Tauchen wurden.

Die Fakten des Tauchganges:

  • Ort: Norman Reef – Sandra’s
  • Tiefe: 16 Meter
  • Länge: 22 Minuten
  • Sichtweite: 15-20 Meter
  • Anfangs Druckgruppe: C
  • End Druckgruppe: M

Als wir dann wieder an Bord kletterten und unsere Ausrüstung ablegten, kam Becks schon auf mich zu mit grinsendem Gesicht und meinte nur, ich würde den nächsten Tauchgang mit ihr machen. Ihr „Supervisor“ hätte sein Okay gegeben, dass Sie ihre Advanced Schüler und ihre beiden Graduierten auf einen „Drift Dive“ mitnehmen kann.

Etwa 90 Minuten später waren wir wieder in unseren Anzügen und bestiegen ganz vorsichtig das Beiboot. Dieses dient eigentlich dazu, müde Taucher die abgetrieben wurden, wieder an Bord zu holen und natürlich auch in Notsituationen Hilfe zu leisten. Ab und an wird das Beiboot aber auch für normale Tauchgänge verwendet. Bei unserem Driftdive zum Beispiel. Als wir das Boot bestiegen war noch keine Strömung vorherrschend, allerdings würde diese durch die einsetzenden Gezeiten bald wieder stärker werden. Mit dem Boot fuhren wir daher in die Richtung, die in Kürze entgegen der Strömung entsprechen würde.

Als wir gut 300-400 Meter vom Tauchboot entfernt waren, hielten wir an und machten uns alle zum Tauchen bereit. Frei nach der James Bond Art, oder auch Navy Seals, stürzten wir uns rücklings über Bord – alle zum gleichen Zeitpunkt. Anschließend fuhr das Beiboot wieder zurück und wir tauchten ab. Das schöne an einem Driftdive ist nun, dass man praktisch keine Anstrengung unternehmen muss, um zum Tauchboot zurück zu kehren, denn dies erledigt die Strömung praktisch von allein.

Wir liessen uns als gemütlich treiben und bestaunten noch einmal die schöne Unterwasserwelt. Zwischendurch mussten die Advances Schüler noch ihr Navigationsgeschick beweisen und Becks die richtige Richtung zum Tauchboot anzeigen, abgesehen davon gab es für die Schüler aber keine Skills zu bewältigen. Direkt zu Beginn unseres Tauchgangs zeigte uns Becks einen Regenbogenfisch – oder auch bekannter als „Nemo“. Genauso, wie man es sich vorstellt, schwimmt dieser in einer Koralle hin und her. Nemo ist allerdings geradezu winzig, vielleicht 3-5 Zentimeter lang. Das macht ihn aber nicht weniger süß.

Kurze Zeit später trafen wir dann noch einen anderen „Star“ des Riffs – einen großen Wrass. Dieser kann von der Größe fast mit einem Menschen mithalten und ist zudem sehr neugierig. Der „Wally“ schwomm eine ganze Zeit lang mit uns und untersuchte uns sehr interessiert. Gegen Ende des Tauchgangs sahen wir dann noch einen Rochen, der sich über den Boden bewegte und letztlich vor uns floh. Natürlich sahen wir auch viele, viele andere Fische.

Am Ende hatte ich etwa noch 50 bar im Tank, exakt die Menge, die man immer mindestens drin lassen soll. Und wo tauchten wir auf? Direkt am Heck des Tauchbootes, keine zehn Meter vom Tauchdeck und der Leiter entfernt – Becks hatte den gesamten Tauchgang mal wieder perfekt abgestimmt und uns damit auch einen perfekten Abschied vom Riff ermöglicht. Dieser Tauchgang war definitiv etwas ganz besonderes.

Die Fakten des Tauchganges:

  • Ort: Norman Reef – Sandra’s
  • Tiefe: 18 Meter
  • Länge: 29 Minuten
  • Sichtweite: 20-25 Meter
  • Anfangs Druckgruppe: P
  • End Druckgruppe: Q

Ja, wer sich nun ein bisschen mit dem Tauchen auskennt, wird erkannt haben, dass ich am letzten Tag bei den Tiefen nicht immer flacher geworden bin, sondern sogar weiter runter ging. Das ist an sich nicht gefährlich, allerdings funktionieren dann wohl die Tabellen nicht mehr ordentlich. Da es aber mein letzter Tauchgang war und ich nur aus Versehen einmal an die 18 Meter kam, machte ich mir auch keine größeren Gedanken.

Nach dem Auftauchen hieß es dann schnell das Zimmer aufräumen und ausschecken. Die Zeit bis zum (letzten) Mittagessen und schliesslich dem Transfer zog sich nur so dahin und irgendwie war keinem nach Reden zu Mute. Wir wanderten alle ziellos übers Schiff oder blieben in unseren Räumen bzw. später der Bar.

Als dann der Transfer auf die ReefQuest kam, standen alle Crewmitglieder (wie bei eigentlich allen Kreuzfahrten) am Ausgang und verabschiedeten uns… und Becks fiel uns um den Arm und drückte uns alle noch einmal kräftig. Und dann saßen wir alle schon auf dem Unterdeck der ReefQuest und fuhren in Richtung Cairns.

Am Ende bleibt mir nur noch zu sagen, dass die fünf Tage mit Becks und der Tauchgruppe die bisher schönste Zeit in Australien war und ich alle unglaublich vermisse. Ich war insgesamt 267 Minuten unter Wasser (im Great Barrier Reef), habe 10 Tauchgänge unternommen und habe unglaublich viel gesehen und erlebt. Und dafür bin ich Becks unendlich dankbar.

Kategorien
Reise Uni / Studium

Auf dem Tagesboot, nur zwei Tauchgänge aber viel zu erleben

Anders als an den ersten beiden Tagen ging es am dritten Tag unseres Tauchkurses sehr früh hoch, denn bereits früh am morgen sollte es losgehen. Wir wurden dann auch pünktlich abgeholt und kurze Zeit später ging es schon auf unser Tagesboot. Die „ReefQuest“ fährt jeden Tag aufs neue raus aufs Great Barrier Reef und bietet hier Tagestouren an – ähnlich der, die ich bereits gemacht habe, allerdings stärker auf Taucher fokussiert.

Unseren ersten Tauchgang absolvierten wir im „Norman Reef“ auf dem „Plate Top“. Dieser erste Tauchgang sollte vor allem Spaß machen und für uns als „Gewöhnungsphase“ gedacht sein. Anders als im Pool gibt es in der offenen See nämlich viel mehr zu sehen und zu erleben – oder andersherum: mehr Ablenkungspotential. Also hies es runter gehen, bisschen herum schwimmen und immer schön beim Tauchpartner bleiben. Letztlich gingen wir bis auf neun Meter runter.

Die Fakten des Tauchganges (für die, die es interessiert):

  • Ort: Norman Reef – Plate Top
  • Tiefe: 9 Meter
  • Länge: 22 Minuten
  • Sichtweite: 20-25 Meter
  • End Druckgruppe (PG): C

Nach einer kurzen Pause und einem Ortswechsel ging es dann direkt weiter mit dem nächsten Tauchgang. Wirklich verschnaufen konnten wir nicht, denn die Pause war nur sehr kurz. Der zweite Tauchgang war dann allerdings schon mit einigen Skills verbunden, immerhin wollten wir ja auch schnellstmöglich unseren „Open Water“ Schein haben. Also hieß es mal wieder Maske reinigen, dann mit der alternativen Luftzufuhr des Tauchpartners aufsteigen und zum Schluss den Tauchpartner noch einmal über das Wasser schieben.

Die Fakten des Tauchganges:

  • Ort: Norman Reef – Troppos
  • Tiefe: 9 Meter
  • Länge: 28 Minuten
  • Sichtweite: 20-25 Meter
  • Anfangs Druckgruppe: B
  • End Druckgruppe: I

Nach dem zweiten Tauchgang kam dann bereits der Transfer zur „OceanQuest„, unserem Heim für die kommenden zwei Nächte/ drei Tage. Allerdings kamen nicht alle mit, lediglich vier der anfänglich sieben Tauchschüler wechselten auf die OceanQuest, der Rest hatte sich für reine Tagestouren auf der ReefQuest entschieden.
Für uns gab es an diesem Tag leider keine Tauchgänge mehr, dafür sind wir dann aber alle noch einmal vor dem Abendessen raus aufs Riff, schnorcheln. Die Ansicht dabei war allerdings auch sehr genial, da sich dort unglaublich viele Fische herum treiben.

Anschließend gab es dann das Abendessen. Bei den Mahlzeiten gab es meistens eine Auswahl von vegetarischen und nicht-vegetarischen Mahlzeiten, wobei meistens 6-8 verschiedene zur Wahl standen. Alles, was ich hier gegessen habe, war zudem äußerst gut und mit das Beste Essen, das ich bisher in Australien erhalten habe (vielleicht abgesehen von dem, das ich selbst gekocht habe).
Nach dem Essen beobachteten wir dann noch den Nachttauchgang. Selbst durften wir ja noch nicht runter, da wir hierzu fertig ausgebildete Taucher sein mussten. Allerdings war es auch vom Boot aus spannend anzusehen, wie sich die Lichter der Taschenlampen im Wasser herum bewegen. Das meiste Licht ging natürlich vom Boot selbst aus und so tummelten sich unzählige Fische rund um Bug und Heck.

Nach dem Nachttauchgang gab es dann den Nachtisch – leckeres Vanilleeis, Schokokuchen und andere Süßigkeiten. Herrlich. Den Tag schlossen wir dann mit gemeinsamen Gesprächen bis spät in die Nacht ab.

Kategorien
Reise Uni / Studium

CESA, Maske verloren, Regulator weg… Pech? Training!

Nachdem wir unseren ersten Tag mit Theorie pauken begannen und erst am Nachmittag in den Pool durften, war dies am zweiten Tag genau entgegen gesetzt. Als wir also beim DSDD ankamen, haben wir direkt unsere Ausrüstung heraus gesucht und alles fertig montiert und getestet. Nach weniger als 20 Minuten waren wir alle bereit für den Pool. Die neue Gruppe der Anfänger ging dagegen direkt in den Schulungsraum – und wir alle waren froh, am Sonntag angefangen zu haben, denn diese neue Gruppe bestand aus etwa 20 bis 25 Schülern. Da ist das Lernen deutlich anstrengender.

Bevor wir jedoch Abtauchen durften, hieß es den zweiten Teil unserer Fitnessprüfung zu bestehen. Leider war dieser zweite Teil nicht so gemütlich wie der erste – es hieß 200 Meter schwimmen.
Dabei spielte die Zeit jedoch keine Rolle, wichtig für den Test ist lediglich, dass man die 200 Meter (bzw. 12 Runden) im Pool schwimmt. Unser Militärspezialist aus dem Irak war natürlich lange vor allen anderen fertig, die meisten anderen beendeten ihren Test jedoch im etwa zur selben Zeit.

Danach gab es eine kurze Verschnaufpause in der uns Rebecca den weiteren Ablauf des Tages erklärte und welche Skills wir zu bewältigen hätten. Nach der kurzen Pause ging es dann auch direkt, Lehrbuchmäßig im 5-Punkte-Abgang, in den 3,5 Meter tiefen Pool. Dort hieß es dann als erstes, mal wieder, Maske abnehmen.
Zunächst nur ein wenig Wasser einlassen und Maske reinigen, anschließend die komplette Maske abnehmen und erneut reinigen. Danach ging es dann wieder hoch ins seichtere Wasser wo wir zusammen mit unserem Tauchpartner einmal durch den Pool schwimmen mussten – ohne Maske. Hauptaugenmerk bei dieser Aufgabe war das Vertrauen in den Tauchpartner, denn dieser musste einen hier führen.

Nach dieser Aufgabe gab es dann ein wenig entspanntes „in der Runde schwimmen“. Gleichzeitig kontrollierte Becks unseren Flossen-Schwimmstil und korrigierte diejenigen, die sich nicht optimal bewegten. Viele, wie auch ich, hatten zuvor noch nicht mit Flossen geschwommen und wären ohne entsprechendes Training im Ozean schnell erschöpft.
Nach dem Schwimmtraining gab es dann einen simulierten CESA (Controlled Emergency Swimming Ascent). Hierbei geht es darum mit dem letzten bisschen Luft im Tank bis zur Oberfläche zu kommen, ohne dabei jedoch gefährliche Verletzungen zu riskieren. Also taucht man auf mit einem langen „Ahhh“-Laut und atmet kontinuierlich aus. Da der Pool viel zu klein ist, haben wir das ganze horizontal geübt.

Nach dem CESA ging es dann wieder ins tiefe Becken herunter, von wo aus wir mit der alternativen Luftzufuhr unseres Tauchpartners auftauchen sollten. Dies ist relativ einfach, der Ablauf muss jedoch auch geübt werden. An der Oberfläche hieß es dann entfernen und wieder anbringen des Gewichtsgürtels und des BCDs. Anschließend war unser Pool Training auch schon wieder vorbei und wir hatten den praktischen Teil unseres „SCUBA Diver“ Zertifikats abgeschlossen. Nun fehlte uns nur noch die Theorie und die vier Tauchgänge im offenen Wasser, um auch das „Open Water“ Zertifikat zu bekommen.

Die Theorie am zweiten Tag war eher langweilig und drehte sich vor allem um die Organisation PADI, die weiteren Möglichkeiten für Zertifikate (z.B. Advanced Diver, Specialised Diver, etc.) sowie andere, ähnliche Themen. Nach der kurzen Theoriephase ging es dann auch direkt ins finale Examen. Es galt erneut Multiple-Choice Fragen zu beantworten, insgesamt 50 Stück an der Zahl und maximal 12 davon durfte man falsch beantworten. Ich bestand mit 47 von 50.

Übrigens hat am Montag auch die Wet Season hier ordentlich eingehalten. Den ganzen Vormittag über bis in den Nachmittag hinein hat es ordentlich geschüttet und das Wasser lief nur so in kleinen Bächen vom Dach herunter. Zum Glück war es gegen Abend wieder trocken, sodass ich ohne übernasse Klamotten heim kam.

Kategorien
Reise Uni / Studium

Und jetzt bitte alle mal abtauchen …

Nach meinem Ausflug ins Great Barrier Reef und dem Einführungs-Tauchgang hatte ich mich kurzfristig zu einem Tauchkurs entschieden. Die ersten beiden Tage davon sollten im Pool stattfinden und vor allem aus Grundlagen und Theorie bestehen.

Ich wurde zu einer vollkommen humanen Zeit, um kurz vor zehn Uhr, von meinem Hostel abgeholt. Daraufhin ging es direkt zum Tauchshop „Deep Sea Divers Den„, wo ich den Vormittag mit Theorie verbrachte. Unsere Tauchlehrerin Rebecca brachte den Stoff relativ locker rüber. Meist gab es ein kleines Video von PADI und anschließend ein paar Erklärungen und Fragen von Rebecca.

Am Ende eines jeden Kapitels durften wir dann einen kleinen Test ausfüllen, bei dem das Wissen abgefragt wurde. Der Test war aber eher locker anzusehen, denn wir haben alle Fragen direkt durchgesprochen und bei offenen Fragen diskutiert. Somit war es auch nicht weiter schwierig die Fragen zu beantworten.

Zwischendurch wurden wir dann noch einzeln von der „Schwester“ zur medizinischen Untersuchung abgeholt. Normalerweise gibt es hier eine Untersuchung von einem Doktor und einer Krankenschwester, erstere war jedoch am Sonntag nicht verfügbar und somit übernahm die Schwester sämtliche Tests. Neben einem langem Fragebogen (mit allerhand toller Krankheiten) wurde der Blutdruck, das Gewicht sowie die Größe untersucht. Natürlich gab es auch einen Urintest und eine Untersuchung der Ohren. Wenn man diese nämlich nicht „ausgleichen“ (equalize) kann, darf man nicht tauchen.

Nach dem Okay ging es dann für mich direkt zum Abschlusstest des ersten Tages. Wir bekamen eine Mappe mit Fragen und mussten auf unserer Akte jeweils die richtigen Antworten ankreuzen – ähnlich einem Führerscheintest. Hierbei waren wir auch tatsächlich auf uns allein gestellt. Am Ende bestanden alle diese erste Prüfung und wir durften zum Mittagessen nach McDonalds aufbrechen.

Nach dem Mittagessen war es dann endlich soweit:
Wir bekamen unsere Wetsuits, unsere Gewichtsgürtel und natürlich Maske, Schnorchel und Flossen. Der Tank mitsamt BCD (Buoyancy Control Device) wurde bereits bereit gelegt – es lag nun allerdings an uns alle Einzelteile zu montieren. Rebecca machte dies einmal vor und lies es uns dann zwei Mal wiederholen. Anschließend gab es eine Endkontrolle von Ihr und wir durften uns für den Pool anziehen.

Der erste Tag im Pool bestand dann auch eher aus einfachen Aufgaben. Wir verbrachten die gesamte Zeit im flachen Bereich. Dieser ist etwa 1,50 Meter tief. Zu den Grundlagen gehörte hier zum Beispiel das wieder beschaffen des Regulators (Atemstück), das Entfernen von Wasser in der Maske (tatsächlich eine der wichtigsten Fähigkeiten) sowie ein paar Punkte wie man seinem Tauchpartner (Buddy) unter Wasser hilft.

Da wir relativ fix mit unseren Skills (Aufgaben) durch waren, beendeten wir den Tag mit dem ersten „Fitnesstest“. Dieser ist eigentlich für den zweiten Tag vorgesehen – aber was man schon früher erledigen kann 😉

Der Test selbst besteht aus dem freien „schweben“ an der Wasseroberfläche. Man muss sich nicht bewegen, nicht schwimmen – das Ziel ist es schlichtweg für zehn Minuten im tiefen Wasser an der Wasseroberfläche zu bleiben. Letztlich fingen wir an in der Zeit ein Rätsel an Becks zu stellen und uns köstlich über ihre Lösungsansätze zu amüsieren.

Nach diesem Test war der Tag dann auch schon vorbei. Insgesamt hatte ich unheimliches Glück, denn meine Tauchgruppe bestand aus gerade einmal sieben Tauchschülern und einer jungen (attraktiven) Tauchlehrerin. Dadurch hatten wir auch durchgehend viel Spaß und sind mit unseren Aufgaben stets schnell voran gekommen.

Kategorien
Reise

Scuba Tauchen und Schnorcheln im Great Barrier Reef

Am Freitag war es endlich soweit und ich durfte früh am Morgen an Bord der Osprey V gehen. Das schnelle Boot brachte uns dann in etwa ein einhalb Stunden raus aufs Great Barrier Reef zu unserer ersten Position. Anfangs waren viele Seekrank, da das Boot sich zwar sehr schnell durchs Wasser bewegte, nicht jedoch stabil. In allen Ecken sah man Personen, die sich übergaben.

Zum Glück lies dies mit der Zeit nach und als wir dann unsere Vorbesprechung zur Scuba Einführung hatten, mussten nur noch zwei Personen den Raum vorzeitig verlassen. In den etwa 30 Minuten theoretischer Einführung wurden uns einige Handzeichen erklärt und kurz umrissen, wie der Tauchgang ablaufen würde. Dann wurden wir Tauchgruppen zugewiesen, je vier Gäste in einer Gruppe.

Leider war das auch schon alles interessante an der Anfahrt, ansonsten gab es nichts zu sehen. Meine Kamera bekam kein einziges Foto ab, da die Divesites über dem Wasser schlichtweg langweilig aussahen. Einzig eine kleine Färbung im Wasser deutete darauf hin, was unter der Wasseroberfläche abging. Allerdings hatte ich mir vorher bereits eine „Einmal Unterwasserkamera“ gekauft (später erfuhr ich, dass es für acht Dollar mehr auch eine gibt, bei der man den Film wechseln kann 🙁 ). Fotos folgen hier also irgendwann mal…

Ich hatte bis zu meinem Tauchgang noch ein wenig Zeit und stieg deswegen mit meiner Stingersuit (ein Ganzkörperkondom aus dünnem Latex) ins Wasser um ein wenig zu schnorcheln. Leider war das Wetter an der ersten Position extrem schlecht, weniger als fünf Meter Sichtweite und teils sehr hohe Wellen. Deswegen blieb ich nur ein paar Minuten im Wasser.

Kurz darauf ging es dann aber auch schon ans Tauchen selbst. Viel Vorbereiten brauchte ich nicht, dafür gab es zum Glück die vielen, vielen Helfer. Ich bekam meinen Gürtel mit Gewichten, setzte mich auf die Kante am Boot und bekam dort den Tank umgeschnallt. Dann eine kurze Einführung, wie was funktioniert und dann hieß es am Steg/Sprosse festhalten und ab ins Wasser.

Als ich das erste Mal meinen Kopf unter Wasser steckte, war die Reaktion pure Panik. Sofort erinnerte ich mich wieder an den Vorfall mit vier, das dunkelgrüne Wasser und meine Panik/Angst vorm Ertrinken. Ich beruhigte mich aber schnell wieder, vor allem wegen der netten Helfer die die ganze Zeit anwesend waren und sowohl über der Wasserkante als auch unter Wasser Hilfe leisteten. Nach zwei weiteren Anläufen war ich dann sicher genug und blieb unter Wasser. Nach einem kurzen Handzeichen an meinen Instructor griff dieser dann meinen Arm und gab das Abtauchen Signal.

Ich lies die letzte Sprosse los und sofort begannen wir mit dem Abstieg. Sicher geführt am Arm ging es dann einige Meter tief. Die Sicht war hier unter Wasser noch schlechter wie über Wasser, überall nur ein grau in grau. Ich redete mir dann aber immer wieder vor, dass es nur ein Pool ist und mir nichts passiert und konzentrierte mich voll auf das richtige Atmen. So verpasste ich dann auch fast die ersten Tiere im Riff selbst.

Die Sicht war zwar auch am Boden schlecht, trotzdem konnten wir einige Tiere und natürlich Korallen sehen. Wegen des Wetters kam leider nur relativ wenig Licht an den Boden, weswegen alles eher blass wirkte. Dies kann natürlich auch an dem viel zu warmen Wasser (Temperatur: 29 Grad) liegen, denn dies ist für das Riff ungesund und kann hier sogar zum Absterben von Korallen und anderen Tieren führen.

Der Tauchgang ging etwa eine halbe Stunde. Nach dem Auftauchen schaute ich dann noch einmal auf mein SPG (das zeigt den Druck im Lufttank an) und erschrak ein wenig, denn der Luftdruck war auf das letzte Drittel im roten Bereich abgefallen. Aber gut, ich war wieder sicher auf dem Boot angekommen und war erleichtert, begeistert und umheimlich stolz. Ich hatte einen Dämon meiner Vergangenheit bezwungen… und das fühlt sich verdammt geil an.

Nach dem Tauchgang war ich relativ K.O., was aber nicht weiter schlimm war, denn kurz darauf ging es direkt weiter zur zweiten Position. Diese war weiter abgeschieden von den üblichen Stellen und nur sehr wenige Taucher kamen hier her. So haben wir die erste Stelle mit vier anderen Booten geteilt, bei der zweiten waren keine anderen Gruppen anwesend.

Zudem war die Sicht hier deutlich besser – bereits von der Wasseroberfläche aus konnte man das Riff super beobachten. So kam es dann auch, dass ich die zwei Stunden auf dieser Stelle fast ausschließlich im Wasser mit Schnorcheln verbrachte. Ich sah viele verschiedene Fische und konnte unglaublich viele, verschiedene Farben sehen. Die Vielfalt an Leben hier ist kaum in Worte zu fassen – einfach unbeschreiblich.

Nach dem Schnorcheln ging es dann direkt und auf schnellstem Weg zurück nach Cairns. Auf dem Rückweg versuchte sich der 1. Maat (oder so) noch als Selbstunterhalter und gab einige Lieder (u.a. „Land Down Under) und einige Töne auf dem Didgeridoo zu Gute. Nach der Ankunft erhielten dann alle Ersttaucher noch eine Urkunde über den Tauchgang… und ein traumhafter Tag war zu Ende.

Ja… und dann… ach, das kommt morgen.