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Die Spinnen die Australier – Highway Pubs und Service Stations

Der zweite Tag auf unserer Reise von Darwin nach Alice bot leider keine großen Highlights, vielmehr war dieser Tag gekennzeichnet durch einige hundert Kilometer auf dem Highway und verschiedene Pubs und „Kleinstädte“ an der Fahrbahn.

Unser erstes Ziel am Morgen waren die sogenannten „Thermal Pools“ bei Mataranka. Dies ist eine kleine Oase in Mitten von relativ trockenem Steppenland. Wenn man sich auf dem Highway befindet, sieht man vor allem kleinere Bäume und Büsche und natürlich das australische Gras. Biegt man dann jedoch zu dem Pools ab, findet man sich ruckzuck in einer tropischen Oase wieder.

In der Mitte befindet sich eine dauerhafte Frischwasserquelle. Durch die Beschaffenheit der Quelle ist das Wasser sehr klar und warm, trotzdem gibt es aber rund um die Quelle viel Leben. Sowohl Wallabies als auch Echsen und Vögel tummeln sich dort. Daneben gibt es die verschiedensten Pflanzenarten, die einerseits um den Wasserzugang, andererseits um den Zugang zum Licht kämpfen. Für vorbeifahrende Touristen und Fahrer bieten die Pools eine kleine Abkühlung.

Nachdem sich unsere Gruppe in Mataranka abkühlen konnte waren wir bereit für den weiteren Weg in Richtung Alice Springs. Die Fahrt auf dem Highway ging weiter, immer geradeaus, ab und an mal ein wenig auf und ab. Die Straßen ziehen sich hier auf diese Weise über hunderte Kilometer hin, ohne dass man einmal ein anderes Fahrzeug sieht, oder auch nur eine Kurve.

Nach einiger Zeit kamen wir dann jedoch bei einem der ältesten Pubs am Highway an. In Daily Waters gibt es verschiedene Quellen, wodurch der Ort bereits früh entstand und als Telegrafentation genutzt wurde. Heute findet man dort einen kleinen Ort mit skurilem Pub. Dieser hat einen eigenen, kleinen Zoo mit verschiedenen Vögeln, ein paar Krokodilen und anderen großen und kleinen Tieren. Im Pub selbst hinterlassen passierende wie auch Gäste Visitenkarten, Fotos oder auch andere, persöhnliche Gegenstände. Der Innenraum des Pubs ist heute übersäht mit den verschiedensten Andenken aus der ganzen Welt.

Gegen Abend kamen wir dann im Camp an. An diesem Abend sollten wir auf der Juno Pferdefarm übernachten. Im Hinterhof der Farm hat Adventure Tours eine kleine Zeltstadt für maximal zwei Reisegruppen aufgebaut. Auch hier durften wir wieder in richtigen Betten schlafen. Die Ausstattung scheint hier generell immer die selbe zu bleiben.

Neben den Pferden gab es aber auch unzählige Grashüpfer. Leider sind diese nun jedoch nicht so klein wie in Deutschland, sondern erreichen eine Größe von einigen Zentimetern. Wenn die dann nachts gegen die Zeltwand donnern, kann man sich schon gewaltig erschrecken.
Ein anderes Tier überraschte uns nach dem Abendbrot: ein kleiner Skorpion hatte sich in unser Essenszelt verirrt. Die Mädels in unserer Gruppe bekamen natürlich sofort Panik und stiegen auf die Bänke, unser Guide Jane blieb aber ganz ruhig. Immerhin ist der Skorpion eines der wenigen Tiere in Australien, dass einen Menschen in der Regel nicht töten kann. Zudem greifen Skorpione nur dann Menschen an, wenn sie sich stark bedroht fühlen.

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Fraser Island – Highways, Straßen und ein paar Fakten

Bevor ich nun mit meinen Erlebnissen von meinem zweiten Tag beginne, möchte ich euch erst einmal ein bißchen mehr über Fraser Island erzählen, denn diese „große Insel“ ist wie keine andere auf der Welt und in ihrer Art einzigartig. Wohl deswegen gehört die Insel heute zum UN Weltkulturerbe.

Fraser Island selbst besteht ausschliesslich aus Sand, feinstem Sand. Zwar gibt es auf Fraser auch Berge und Steine, diese sind jedoch durch die Mischung vom Sand mit anderen Stoffen, etwa Eisen, zustande gekommen. Deswegen sind die „Steine“ hier auch nicht wirklich massiv – viele können relativ schnell brechen oder splittern. Es gibt aber auch deutlich festere Formationen, etwa Indian Head.

Der Sand ist jedoch auch für die schwierigen Verhältnisse auf Fraser verantwortlich. In diesem Jahr gab es eine ungewöhnlich lange Trockenzeit. Bereits seit Juli hat es nicht mehr geregnet, einzig ein kleines Gewitter auf einem Teil der Insel brachte zwei Zoll Regen. Seit ein paar Monaten jedoch wird Regen erwartet, denn die „Wet Season“ – also die Regenzeit – hat bereits begonnen.

Durch die anhaltende Dürre sind viele Straßen auf Fraser in einem sehr schlechtem Zustand. Wenn ich hier von Straßen spreche, dann sind dies immer Wege, die von Förstern von Baumwuchs befreit wurden. Man fährt auf Sand durch, teilweise sehr tiefe, Löcher und Dünen. Eine befestigte oder ebene Straße findet man hier nur selten – abgesehen von den Highways. Der ausbleibende Regen hat den Boden nun besonders sandig und fein gemacht, sodass Autos ohne Vierradantrieb gar keine Chance mehr haben und selbst die mit einem solchen oft noch stecken bleiben. Wir durften während unserer drei Tage mehrfach andere Autos aus dem Sand schieben.

Die Highways auf Fraser sind dann schon deutlich angenehmer. Highway ist auf Fraser grundsätzlich der Strand, vorzugsweise der 60 Kilometer lange Strand an der Ostküste. Dieser ist relativ fest und wird durch die Gezeiten regelmäßig wieder befestigt und geebnet. Man sollte hier allerdings nicht zu leichtfertig sein, denn immer wieder gibt es Auswaschungen von Flüssen bzw. kleineren Bächen, die teilweise enorme Höhenunterschiede hinterlassen. Dazu kommt die normale Unebenheit durch die Wellenbewegung, wodurch natürlich auch noch kleinere Erhöhungen entstehen. Offiziell darf man am Strand bis zu 80 km/h fahren, während im Landesinneren offiziell 30 km/h erlaubt sind.

Im Landesinneren muss man jedoch oft die Geschwindigkeit anpassen – bei langen, extrem weichen Stellen heißt es viel Schung holen und dann hoffen, dass man weit genug rollt/kommt um den zu weichen Sand hinter sich zu lassen. Andersrum heißt es bei sehr tiefen Löchern und unebenen Straßen natürlich auch wieder vorsichtig zu sein. Fährt man hier zu schnell besteht auch schnell die Gefahr eines umgestürzten Autos oder gar eines Achsenbruchs.

Das Fahren in solch einer Umgebung erfordert viel Erfahrung und noch mehr Aufmerksamkeit – umso froher waren wir alle, dass wir einen der erfahrendsten Fahrer auf Fraser hatten. Mit immerhin 18 Jahren auf Fraser Island gehört Dave absolut zu den „alten Hasen“ und meistert jede Situation mit einem Lächeln. Lediglich ein einziges Mal hörten wir ihn enorm fluchen. Dies war nicht etwa wegen miserabler Straßenzustände, sondern weil ein Jeep mit Dachaufbau am Strand mit enormen 95 km/h raste. Während unser Bus dies durchaus meistern konnte, drohte dem Jeep durch jede Unebenheit ein Überrollunfall. Ein solcher endet in der Regel auf Fraser mit enormen Verletztungen und oft auch Toten. Immerhin ist das nächste Krankenhaus – ja sogar die nächste Ambulanz – einige Minuten Flugzeit entfernt.

Ob da noch etwas passierte, wissen wir nicht, da wir bei der nächsten „Attraktion“ anhielten um diesen Wahnsinnigen zu entkommen.