Der letzte Tag der Reise von Darwin nach Alice Springs bestand vor allem aus viel fahren und einem Highlight. Erneut ging es früh am Morgen los um zeitig auf der Straße zu sein. Nach den vergangenen Tagen hatten sich eigentlich alle schon ans frühe Aufstehen gewöhnt und auch die morgentlichen Abläufe saßen, sodass wir dann auch pünktlich weg kamen.
Am frühen Vormittag erreichten wir dann die „Devils Marbels“. Diese teuflichen Murmeln sind große Felsen bzw. Steine, die durch die Jahre hinweg rund geformt wurden und in zum Teil sehr abenteuerlichen Positionen verweilen. Die größten bieten dabei einen unglaublichen Überblieck über die Umgebung – wenn man es denn schafft Sie zu besteigen. Ich wanderte zunächst ein wenig umher und machte einige Fotos, bevor ich dann mit dem Aufstieg begann – aus Sicherheitsgründen ohne Kamera.
Oben angekommen ist die Aussicht herrlich. Der Ort ist dazu auch perfekt zum reflektieren oder meditieren, auch wenn ich selbst letzteres eher nicht mache. Abgesehen von den gewaltig großen Steinen gab es aber auch ein paar Steine, die einfach durch ihre Position beeindruckend waren. Diese hingen teilweise auf minimaler Kontaktfläche über dem Boden und man hatte häufig das Gefühl, dass ein kleiner Stoß bereits genügt, um die Kugeln in Bewegung zu setzen. Dem ist jedoch nicht so, die ganzen Felsen sind bereits seit hunderten oder tausenden Jahren in ihrer jetztigen Position und werden nur langsam vom Sand befreit und freigelegt.
Nach unseren Kletterabenteuern auf den Murmeln des Teufels ging es erneut auf den Highway. Auf dem Weg nach Alice Springs hielten wir noch zwei weitere Male an, beide Male waren es Pubs bzw. Servicestationen. Gerade einer der Pubs war dabei absolut genial. Der Besitzer sammelt seit einigen Jahren die verschiedensten Banknoten und Münzen. Über die Jahre ist so eine gigantische Sammlung entstanden, die teilweise an den Wänden des Pubs zu betrachten ist, teilweise aber auch vom Besitzer bereit gehalten wird.
Wer nun in den Pub kommt und seine Nationalität verrät, bekommt vom Besitzer verschiedene Noten seiner Landeswährung gezeigt. Aus Deutschland gab es natürlich etliche Euros, klar, aber auch einige Mark-Scheine waren noch dabei und, ganz nebenbei, zeigte er uns dann noch einen alten Schein (wahrscheinlich Reichsmark) aus dem Jahr 1920. Leider hing dieser an der Wand hinter der Bar und war somit nicht gut zu erkennen, beeindruckend war die Sammlung dagegen schon. Der Besitzer der Bar kennt hierbei jede einzelne Ecke, Note und Münze und kann zu jedem Stück seiner Sammlung Geschichten erzählen.
Am Nachmittag kamen dann endlich die Gebirgszüge in Sichtweite, die Alice Springs umringen und wir konnten in unser Hostel, das Haven, einchecken. Dieses ist leider etwas teuer bei den Service-Dienstleistungen (so kostet Wäsche hier etwa vier Dollar, statt der sonst üblichen drei), war sonst aber vollkommen in Ordnung. Kaum ins Zimmer gekommen ging es für uns auch schon wieder los, denn um sieben Uhr wollten wir alle gemeinsam zum Abendessen ins „Annie’s„.
Jane hatte uns vorher gefragt, ob wir irgendwo hinwollten und hat uns dann auch noch einige Lokalitäten vorgestellt. Das Annie’s selbst ist ein eher günstiges Restaurant, dass jedoch von vielen Backpackern bevorzugt wird. Dort angekommen konnten wir dann normales Essen genießen – und von Jane gab es noch ein paar Portionen Wedges extra. Anschließen ging es zum gemütlichen Teil des Tages bei dem wir alle zusammen saßen und das eine oder andere Bierchen tranken.
Irgendwann gegen Mitternacht gingen wir dann weiter zu einem anderen Pub. Da dieser jedoch bereits durch volltrunkene Männer übersäht war, entschloss sich ein Großteil unserer Reisegruppe kurzerhand dazu, den Abend hier zu beenden und lieber ein wenig Erholung zu genießen. So gingen dann drei sehr schöne und ereignisreiche Tage zu Ende.