Nach meiner Safari kam ich in Adelaide an. Anders als 13 andere aus unserer Reisegruppe blieb ich in Adelaide und wollte nicht bis nach Melbourne weiter reisen. Geplant war, in Adelaide drei Nächte zu bleiben und dann nach Sydney weiter zu reisen.
Adelaide selbst ist eine Stadt wie wohl kaum eine andere in Australien. Bereits bei der Fahrt in den Stadtkern fallen einem die vielen Parks und Grünflächen überall auf. Jason erklärte uns, dass die Stadt Anfangs speziell geplant wurde, um auch Invasionen (vor allem der Franzosen) zu widerstehen. Die Parklandschaft rund um den heutigen Stadtkern bildete dabei eine natürliche Barriere. Wollten Soldaten in den Stadtkern vordringen, mussten Sie durch den offenen Park wandern – Deckung gibt es dort nur wenig. Zudem haben Kanonen wenig Möglichkeit Schaden anzurichten, da diese zu der damaligen Zeit den Park nicht überbrücken konnten.
Heute bieten die Flächen eine gute Möglichkeit zum schlendern und entspannen. Es gibt noch sehr viele Parks und die Grünflächen werden größtenteils erhalten. Sie bieten heute Platz für den botanischen Garten, das „Adelaide Oval“ (Stadion) und viele, viele Sportplätze. Rund um den Stadtkern ist es auch heute noch grün, aber auch im Stadtkern selbst gibt es mehrere größere Grünflächen.
Adelaide selbst liegt allerdings nicht direkt an der Küste, sondern nur an einem Fluss. Bis zur Küste sind es noch einmal ein paar Kilometer und der Vorort nennt sich dann „Port Adelaide“. Adelaide ist allerdings eine relativ große Stadt mit viel Leben, vor allem viele Shoppingmöglichkeiten gibt es im Stadtkern, aber auch viele Möglichkeiten zum Ausgehen, feiern oder auch Spielen.
Man muss in Adelaide aber kein Geld ausgeben, um seinen Urlaub zu genießen, denn die Stadt bietet auch allerhand kostenlose Attraktionen. So kann man das „Museum of Southern Australia“ und die Kunstgalerie kostenlos besuchen. Wenn man nun nicht durch die pralle Sonne laufen möchte, nimmt man einfach die Tram. Bisher hat Adelaide nur eine einzelne Straßenbahnstrecke die von einem Ende der Innenstadt bis hoch zum Strand bei Glenelg fährt. Innerhalb des Stadtkerns (Terrace to Terrace) darf man zu jeder Zeit die Tram kostenlos nutzen. Daneben gibt es auch noch einen kostenlosen Busservice, Linie 99C, der innerhalb des Kerns seine Kreise zieht.
Wer nun doch lieber selbst aktiv wird, kann die Stadt perfekt auf dem Fahrrad erkunden. Und jetzt dürft ihr mal raten… genau, das gibt es auch kostenlos. Von der Stadt kann man an drei Stellen kostenlos Fahrräder ausleihen, vorrausgesetzt das Wetter lässt ein gesundes Radeln zu. Bei zu extremen Temperaturen wird, aus Sicherheitsgründen, der Verleih gestoppt.
Ich verbrachte meine erste Nacht im YHA. Dies ist eines der größeren Hostels mit vielen, vielen Betten. Allerdings ist es auch eines der Besten Hostels, in denen ich in Australien bisher übernachtet habe. Alles wirkt sehr sauber und aufgeräumt, die Räume sind zum Großteil ruhig, außer es steht ein LKW vor dem Fenster der munter um drei Uhr seine Waren entlädt. Ganz besonders überraschend war jedoch die Küche: Hier gibt es sechs abgetrennte Kochnieschen mit jeweils zwei Kochbereichen und einer Spüle. Geschirr, Besteck und vor allem Kochutensilien sind hier immer genügend vorhanden – ich kam bisher nicht ein einziges Mal in Topfnot.
Daneben bietet das Hostel aber auch allerhand Aktivitäten. Es gibt zwei sehr nett eingerichtete TV Räume, eine Handvoll DVDs, zwei Pool Tische, einen Tischtennis Tisch, verschiedene Gesellschaftsspiele und kostenlose Musikinstrumente (Piano und Gitarre). Jeden Tag in der Woche organisiert das YHA zudem Aktivitäten oder günstige Essensmöglichkeiten, mal gibt es günstig Pizza, dann gibt es Pfannkuchen und an einem anderen Abend Bingo oder Pokerturniere. Die Lounge im ersten Stock ist sehr großzügig ausgelegt und bietet viel Platz zum Entspannen und relaxen… kurzum: Definitiv eines der Besten Hostels, in denen ich bisher meine Zeit verbracht habe.
Meine zweite Nacht musste ich dann kurzfristig in ein anderes Hostel, da das YHA am Samstag komplett ausgebucht war. Also ging ich zwei Häuser weiter ins „Shakespeare„. Dies ist an das „Nomads“-Netzwerk angeschlossen und nennt sich selbst das „neueste Hostel“. Das Shakespere selbst versprüht jedoch eher den Scharme eines alten, rustikalen Hostels. Das Haus selbst ist ein altes, in europäischem Stil gebautes Haus. Die Dorms sind relativ klein und mit vielen Betten zugestellt, dafür aber auch günstig. Im Auffenthaltsraum gibt es Waschmaschinen und Küche und zudem ein überdimensionales TV mit dem kompletten Pay-TV. Ansonsten ist das Shakespere eher ein kleines Hostel mit nur einem Dutzen Räumen. Es hat definitiv eine familiäre Athmosphäre.