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Reise

First step: Leaving Sydney

Der erste Schritt auf einer Reise ist immer erst einmal das Verlassen des gewohnten, der Heimat oder auch dessen, was man in den letzten vier ein-halb Monaten als sein zu Hause betrachtet hat. Ich war, wie man sich sicher gut vorstellen kann, sehr aufgeregt. Die Entscheidung zur Abreise fiel relativ spät und ich konnte keine große Party oder einen Abschied mehr organisieren. Meine Mitbewohner haben trotzdem mal alle möglichen Leute eingeladen, extra auch etwas früher, da ich ja schon um 23 Uhr im Bus sitzen sollte.

So war also um kurz nach neun bereits die ganze Mannschaft da, die deutschen Ladys, die Franzosen, die Holländer… sogar Shayne, einer meiner australischen Freunde, kam für ein paar Stunden vorbei. Dadurch fiel die Abreise allerdings nicht unbedingt einfacher. Wenigstens gab es aber auch einen Lichtblick: Mein Vermieter bestand auf die Auszahlung der Kaution, obwohl ich die Kündigungsfrist nicht eingehalten habe. Das ist doch auch mal was nettes.

Pünktlich 20 Minuten vor der Abfahrt des Busses fand ich mich dann an der Central Station ein – und was war? Der Bus kam ordentlich zu spät. Super. Aber wenigstens ging es dann, mit 20 Minuten Verspätung, die östliche Küste hinauf. Vom Ozean haben wir während der Fahrt leider nicht viel gesehen, was einerseits am Highway selbst liegt, aber auch daran, dass sechs der acht Stunden Fahrt im dunklen stattfanden.

Der Bus selbst, ein typischer Greyhound Reisebus, war überraschend komfortabel. Mehr Platz als in einem Flieger, zudem wenig Reisende (etwa 40-50% der Sitze belegt), sodass fast jeder zwei Sitze für sich beanspruchen konnte. Zu Beginn gab es einen Disney-Film, anschließend haben sich alle irgendwie zum Schlafen hingelegt. Bei den zwei Pausen, die etwa im 3,5 Stunden Takt vollzogen wurden, sind dann auch nur entsprechend wenige aus dem Bus raus.

Die ganze Reise nach Coffs Harbour war überraschend angenehm und die acht Stunden fahrt vergingen auch relativ fix.

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Leben Reise

Willkommen im Paradies?

Wie stellt man sich das Paradies vor? Dieser, stark von westlichen Religionen geprägte Begriff, wird ja in der Regel mit einem unglaublich schönem Ort oder auch einer Zeit verbunden. Ich frage mich, seitdem ich in Australien angekommen bin, ob ich mein ganz persönliches Paradies hier gefunden habe.

Am gestrigen Samstag habe ich mal wieder eine spontane Entscheidung getroffen und bin kurzerhand mit der Fähre über die Sydney Bucht rüber nach Manly gefahren. Die Überfahrt empfand ich als sehr angenehm, andere haben sich aber fix ins innere der Fähre verkrochen, als ein wenig Wasser über den Bug spritze. Nach nur 30 Minuten kam ich in Manly an. Dort erwartete mich eine kleine Überraschung:

Manly Surfing Festvial

Bereits seit dem 5. November fand in Manly ein Surf Festival statt. Neben den weltbesten Surfern (natürlich fast nur Australier 😉 ) gab es auch Live Music, Surferfilme unter freiem Himmel, Beachvolleyball Meisterschaften und vieles mehr.
Leider war ich ein bisschen zu spät dran um noch die Champignons beim Surfern zu bestaunen: Diese begannen bereits am frühen Morgen, etwa um 10 Uhr, mit ihren Wettkämpfen. Ich entschied mich eher spät und war erst um etwa 16 Uhr am Anleger in Manly. Trotzdem gab es noch einige Surfer und auch noch zwei Livebands zu bestaunen.

Manly selbst ist eine kleine Halbinsel (oder sowas in der Art) in der Bucht von Sydney, auf der einen Seite die Stadt und auf der anderen Seite der Ozean. Manly ist zudem sehr dünn, mit gemütlichem Gehen sollte man vom Anleger zum Ozeanstrand in nicht mehr als 15 Minuten kommen (ich habe ca. 5-8 gebraucht).
Manly ist international vor allem für seinen langen Strände mit sehr gleichmäßigen Wellen bekannt und besonders bei Surfern auch beliebt. Daneben ist Manly aber deutlich mehr mit einer typischen Europäischen Stadt vergleichbar – viele Jugendliche spielen in der City, kleinere und ein paar größere Shops in der Einkaufsmeile und dazu die typische, australische Gelassenheit – man spührt dies in den Straßen.

Als ich so durch Manly geschlendert bin, kam mir wieder einmal der Gedanke – das Paradies. Nun mag ich diesen Begriff nicht wirklich, da er stark vorbelastet ist, und trotzdem. Ich bin glücklich hier. Einfach einmal an den Strand gehen, etwas schlendern oder (bald) surfen. Im Gegensatz zu den Deutschen sind die Australier fast immer relaxt und ‚laid back‘. Das merkt man generell und es macht das Leben deutlich angenehmer und einfacher. Daneben hat Sydney aber auch eine unglaublich schöne Umgebung, viele verschiedene Stadtteile mit ganz eigenem Flair und einer ganz eigenen Kultur. In Manly geht es ruhig zu, im CBD geht 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche eine einzige, riesen Party ab und es gibt viel zu erleben (Tourismus halt). In den „Outer Suburbs“ geht es dann richtig Kleinstadtähnlich zu. Diese Stadt hat zo viel, egal welche Stimmung oder welcher Wunsch – man findet hier immer etwas.

Ich liebe diese Art zu leben und es stimmt mich traurig, wenn ich daran denke, dass ich nur noch exakt neun Wochen in diesem, meinem Paradies habe. Ich mag schon jetzt nicht daran denken, Abschied v0n meinen neuen Freunden zu nehmen – und diese machen es mir auch nicht grade leichter. Allerdings werde ich vorher erst einmal ein oder zwei kleinere Reisen durch Australien unternehmen. Dazu jedoch ein andermal mehr.

Zum Schluss noch ein Zitat von/über Manly, welches diesen Vorort Sydneys perfekt beschreibt. Fotos kommen irgendwann… wenn ich wieder Fotos bearbeiten kann.

Seven Miles from Sydney, but a Thousand Miles from Care

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Leben

Thrill the World – Sydney

Zum Gedenken an den „King of Pop“ gab es am heutigen Sonntag weltweit synchron stattfindende, öffentliche „Thriller“ Choreos. Auch Sydney hatte eine relativ große Gruppe auf die Beine gestellt.

Leider verließ uns aber am frühen Morgen das Glück und nach Tagen von Sonnenschein setze Regen ein. Tja, so kann es auch im Paradies gehen… einen Tag Sonnenschein, der nächste Tag Regen. Trotzdem ließen es sich viele nicht nehmen, an diesem Spektakel teilzunehmen. Ich habe es leider nicht mehr rechtzeitig zum Luna-Park geschafft – 10:30 Uhr ist dann doch etwas früh, wenn man bedenkt, dass ich am Samstag noch bis 02:00 Uhr an meinem Journalismus-Aufsatz gesessen habe.

Allerdings waren dafür viele meiner Studienkollegen und Freunde dort, fast alle auch ordentlich verkleidet. Das erste Video ist bereits online und ihr dürft euch das gerne gleich anschauen. Die Webseite zum Event ist leider wegen des großen Besucheransturms zusammen gebrochen und aktuell gibt es nur einen Not-Blog 😉

Wenn ihr zufällig in den Nachrichten etwas von diesem Event hört oder seht oder gar aus Sydney, lasst es mich wissen.

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Fotografien Leben

Langes Wochenende (2): Piraten, Feuerwerk, Labour Day

Warum eigentlich langes Wochenende?
Nun, am Montag war der sogenannte „Labour Day„, zu Deutsch also „Tag der Arbeit“. Wie auch in Deutschland (und den meisten anderen Ländern) ist dieser Tag in Australien ein Feiertag. Erstaunlicher Weise hatten hier sogar viele Geschäfte geschlossen und es war relativ ruhig. Lediglich die Touristenziele waren, wie fast immer, gut bevölkert.

Nach dem gemütlichem Samstag sollte es am Sonntag dann doch noch einmal zum Festival im Darling Harbour gehen. Dort wir im gesamten Jahr das 20jährige Bestehen gefeiert und immer wieder gibt es dazu verschiedene Themenwochen oder Veranstaltungen.

Das lange Wochenende war ganz im Sinne der „Fiesta„: Viele lateinamerikanische Musik, Tänzer und Verkaufsstände. Bei sonnigem Wetter wäre das sicher eine absolut geniale Veranstaltung gewesen. Tja, Bad Luck wie man hier auch sagt. Wenigstens der Sonntag Nachmittag und Abend war größtenteils trocken, sodass hier noch einige geniale Bands ihr Bestes geben konnten. Pünktlich nach Sonnenuntergang (ca. 19:30 Uhr) gab es dann ein Feuerwerk. Auf einem schwimmendem Floß, welches von einem Boot in die Mitte des Hafens gebracht wurde, gab es ein tolles Feuerwerk.

Nein ehrlich, ich habe schon viele gesehen, aber dieses war echt genial. Ich habe hier mit Stativ und Kamera Stellung bezogen und ein paar schöne Langzeitbelichtungen angefertigt. Optimal sind diese nun nicht geworden, aber wie man mir versicherte – im Sommer hätte ich noch viele Möglichkeiten für Feuerwerksfotos, denn die Australier wären „Crazy about Fireworks“. Jede Woche soll es dann hier welche geben. Na ich bin ja mal gespannt.

Der Montag ging dann etwas enttäuschend los: Mein geplantes Fotoshooting für meine Uniaufgabe musste wegen Krankheit meines Models kurzfristig abgesagt werden. Ich habe stattdessen wieder an meinen Aufsätzen gearbeitet und so auch den Nachmittag herum gebracht. Ein tolles Hightlight gab es dann aber doch noch:

Am späten Nachmittag (etwa eine halbe Stunde bevor der Gewittersturm vom Samstag zurück kam) bin ich runter zum „Cirqular Quay„, da ich gelesen hatte, dass dort die „Steve Irwin„, das Hauptschiff der Sea Shepherd, vor Anker liegt.
So war es dann auch und ich bin vollkommen begeistert. Diese Menschen gehen jedes Jahr raus in die Polarregion und riskieren ihr Leben um gegen japanische und norwegische Walfänger zu kämpfen. Anders als Greenpeace ist es für die Sea Shepherd aber auch kein Problem mal rabiater zu werden. So gab es bereits Rammattacken auf Walfänger, bei denen auch Schiffe sanken, oder auch mal Kaperversuche. Die Tierschützer ergreifen jede Möglichkeit um diese wunderbaren Tiere zu schützen.

Sie selbst bezeichnen sich oft auch als Piraten!

Tja, das war schon genial. Für einen Moment war ich auch versucht im Dezember dort anzuheuern und die Crew als Fotograf zu begleiten. Doch irgendwie ist mir der Sommer lieber als die Kälte des Pols.

Achja, es gab vergangene Woche noch eine weitere Begebenheit:
Der weltberühmte Abenteurer und Milliardär Richard Branson besuchte Sydney und hier vor allem auch das „The Australian“ (eigentlich: The Australian Heritage Hotel), eine Bar in der zufällig eine meiner Mitbewohnerinnen arbeitet. Tja, nun kennen wir also einen der einflussreichsten und wohlhabensten Menschen der Welt. Toll.

Ich bin raus, viel Spaß mit den Fotos des Feuerwerks.

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Leben

Langes Wochenende (1) – Party, Gewitter, Blitzeinschlag

Wow, das war ein Wochenende. Heftig. Nicht nur was das Wochenende lang, es ist auch viel passiert. Deswegen wird es mal einen zweiteiligen Bericht geben.

Am Freitag ging es hier los. Nach Wochen des schönen Wetters gab es erstmals schlechtes. Und dann gleich richtig. Es fing bereits in der Nacht auf Freitag an zu regnen und hörte dann tatsächlich bis Sonntag Morgen nicht auf. Teilweise ließ der Regen zwischendurch etwas nach, größtenteils aber war es ein schöner, gleichmäßiger Regenschauer, sodass man auch auf jeden Fall nass wurde.

Am Abend kam dann noch ein gewaltiges Gewitter dazu. Nachdem ich also auf dem Weg zur Uni und zurück schon ordentlich nass wurde, wurde uns nun auch noch der Partyabend versaut. Die französischen Mädelz waren fast alle auf dem Black Eyed Peas Konzert, und der Rest wollte so recht nicht raus. Eher überraschend kamen dann doch noch die Holländer vorbei und wir konnten noch „ein bisschen“ feiern.

Eigentlich wollten wir ja noch in einen der nahe gelegenen Clubs, dann hatten wir aber so viel Spaß mit Beerpong und Striptease, dass wir schlichtweg in unserem Apartment blieben. Irgendwann gegen 22 Uhr passierte dann noch das verrückteste an diesem Abend:
Direkt im Nachbargebäude (welches Schätzungsweise 30-50 Stockwerke höher ist) schlug der Blitz ein. Ein gewaltiger Lichtblitz und im selben Moment ein gewaltiger Knall, mehr gab es nicht. Tja, Wolkenkratzer sind verdammt gut abgeschirmt – da machen auch Gewitter wieder Spaß.

Der Samstag war dann ja eigentlich im Zeichen des „Tags der deutschen Einheit“ gedacht, daraus wurde aber wegen dem Sauwetter nichts. Kaum Feierlichkeiten waren noch angesetzt, das meiste ist ausgefallen. So vergnügten wir uns mit einem eher gemütlichen Nachmittag vorm TV, fast alle Flatmitglieder dabei. Ich konnte meinen Aufsatz über Fiona Foley (dazu kommt noch ein eigener Beitrag im November) verbessern und ein wenig ausspannen.

Tja, das war auch schon die erste Hälfte des langen Wochenendes. Im zweiten Teil geht es dann mit wilden Piraten, einem brennendem Hafen und noch mehr schlechtem Wetter weiter …